Der Tag neigt sich dem Ende zu und die Zootiere kommen langsam zur Ruhe. Die letzten Besucher haben den Park verlassen und der Tiger trifft sich Punkt acht mit dem Igel auf eine Partie Schach. Obwohl er es nicht wahrhaben will, so wird er doch langsam müde und fängt an zu gähnen. Gerade noch waren
die Schwäne dabei einen wunderschönen Tanz aufzuführen, aber als der Tiger zu gähnen anfängt, bleibt…mehrDer Tag neigt sich dem Ende zu und die Zootiere kommen langsam zur Ruhe. Die letzten Besucher haben den Park verlassen und der Tiger trifft sich Punkt acht mit dem Igel auf eine Partie Schach. Obwohl er es nicht wahrhaben will, so wird er doch langsam müde und fängt an zu gähnen. Gerade noch waren die Schwäne dabei einen wunderschönen Tanz aufzuführen, aber als der Tiger zu gähnen anfängt, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig als mitzugähnen, denn Gähnen ist genauso ansteckend wie Lachen. Und so stecken sich die Tiere reihum mit dem großen Gähnen an: nach den Schwänen trifft es die Schweine, danach das Krokodil, auch das Lachen der Hyänen geht in ein herzhaftes Gähnen über. Nun können Giraffen, Esel und Löwen gleicherweise das Gähnen nicht mehr unterdrücken und so fallen nur knapp eine halbe Stunde später allen Tieren die Augen zu und im Zoo kehrt Ruhe ein.
Am Ende ist es acht Uhr dreißig.
Was kreucht und fleucht, das gähnt jetzt fleißig.
Das Lama gähnt, das Känguru,
der Bär, das Zebra und das Gnu.
Das Faultier denkt sich, das ist fein,
zum Glück kehrt endlich Stille ein!
Der Zoo macht jetzt die Tore zu.
Die Tiere legen sich zur Ruh.
"Das große Gähnen" ist ein DINA4 großes Bilderbuch im Querformat. Schon auf der Umschlagseite gibt es viele gähnende Tiere zu entdecken, die einen Vorgeschmack auf das Innere des Buches geben. Die Vorsatzseiten sind ganzflächig illustriert, hinter der Zoomauer kann man schon die ersten Tiere erahnen, die teils nur mit den Ohren dahinter hervorlugen.
Die Erzähltexte sind komplett in Reimform verfasst. Nach dem Einstieg in die Geschichte ist jede Doppelseite folgendermaßen aufgebaut: links sieht man das gähnende Tier aus dem vorangegangenen Vers neben dem Erzähltext, auf der rechten Seite sind in einer flächendeckenden Illustration die Tiere abgebildet, die als nächstes vom Gähnen angesteckt werden.
Auf den Bildern gibt es zahlreiche witzige Details zu entdecken, wie den Spielstandsanzeiger zwischen Tiger und Igel beim Schachspiel, die lustigen Tütüs, die die Schwäne bei ihrem Schwanenballett tragen, den leckeren Hamburger in der Hand eines dicken Schweins oder den Esel, der vor dem Schlafengehen noch in einer Sherlock Holmes Geschichte liest. Spätestens bei den zum Gähnen weit aufgerissenen Tiermäulern kann man sich das Schmunzeln nicht mehr verbeißen, und auch wenn die Frage auf der letzten Seite "Und du?" von meiner Tochter noch nie damit beantwortet wurde, dass sie jetzt ebenfalls müde ist und schlafen gehen will, so macht das Vorlesen und Reime zitieren doch jedes Mal wieder großen Spaß!