Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Südtirols und wird nach wie vor von Familienbetrieben geprägt. Die Familienmitglieder der gemeinsam geführten Tourismusbetriebe in Südtirol stehen als Akteure und Akteurinnen mit ihren persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen im Zentrum dieser Studie. Das Augenmerk liegt auf zwei familialen Generationen: zum einen auf jener, die den Betrieb aufgebaut hat und zum anderen auf jener, die im Betrieb aufgewachsen ist und sich vor dem Hintergrund der sich durch die Tourismusentwicklung stark verändernden Rahmenbedingungen gegenwärtig für oder gegen eine Nachfolge entscheiden muss bzw. entschieden hat. Anhand einer qualitativen Herangehensweise werden einzelne Aspekte von Intergenerationalität in den familiengeführten Tourismusbetrieben und deren biografische Relevanz für die betroffenen Individuen herausgearbeitet. Dabei geht es vordergründig um die Frage, wie verschiedene Generationen mit dem Zusammenleben und -arbeiten im eigenen Betrieb umgehen, wie also Intergenerationalität von den Akteuren und Akteurinnen erfahren wird, und welche Bedeutung sie etwa in Bezug auf die individuelle Identitäts- und Sinnkonstruktion der Beteiligten einnimmt.
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In der Arbeit wird das Spezifische der intergenerationalen Beziehungen in Tourismusbetrieben auf spannende Art und Weise herausgearbeitet. Die enge Verflechtung von Familie und Betrieb als Identifikationsmerkmal ist dabei ein wichtiges Ergebnis. Eine der wesentlichen Stärken von Evelyn Reso liegt sicherlich in der interessanten Schilderung der Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Berufssparte, die noch viel zu selten in den wissenschaftlichen Fokus geraten sind. Ihre Offenheit und wiederholte Selbstreflektion spiegeln die hohe Qualität der Gesprächsführung und die Empathie der Interviewerin. - Adelheid Schrutka-Rechtenstamm, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2020.