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DAS GROSSE KATZENLEXIKON von Detlef Bluhm ist das unvergleichliche Standardwerk über Katzen, ihre Gewohnheiten, die Herkunft, das Verhalten, über ihr Bild in der Kunst - vor allem der Literatur - und in der Geschichte.DAS GROSSE KATZENLEXIKON bietet auf mehr als 400 Seiten über 300, teils ausführlich abgehandelte Stichwörter und zehn umfangreiche Schlüsselbegriffe, beispielsweise die erste Geschichte der Katze im Comic. Zahlreiche Abbildungen illustrieren diese rare Fundgrube feliden Wissens, in der (fast) die ganze Welt der Katze abgebildet wird. Deutschlands größter Katzenkenner hat ein das…mehr

Produktbeschreibung
DAS GROSSE KATZENLEXIKON von Detlef Bluhm ist das unvergleichliche Standardwerk über Katzen, ihre Gewohnheiten, die Herkunft, das Verhalten, über ihr Bild in der Kunst - vor allem der Literatur - und in der Geschichte.DAS GROSSE KATZENLEXIKON bietet auf mehr als 400 Seiten über 300, teils ausführlich abgehandelte Stichwörter und zehn umfangreiche Schlüsselbegriffe, beispielsweise die erste Geschichte der Katze im Comic. Zahlreiche Abbildungen illustrieren diese rare Fundgrube feliden Wissens, in der (fast) die ganze Welt der Katze abgebildet wird. Deutschlands größter Katzenkenner hat ein das Bisherige weit überragendes, spannend und witzig erzähltes Lexikon verfasst, in dem auf jeder Seite selbst für den Kenner Überraschungen und neue Erkenntnisse lauern. DAS GROSSE KATZENLEXIKON ist umfassend, unverzichtbar, hinreißend illustriert - und schlicht das Standardwerk für jeden, der Katzen liebt & alles und mehr über sie erfahren möchte.
Autorenporträt
Detlef Bluhm, geboren 1954, hatte verschiedene Tätigkeiten in Buchhandel und Verlagen inne, u.a. als Geschäftsführer im Börsenverein des Deutschen Buchhandels Berlin-Brandenburg. Er hat zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht und herausgegeben. Bluhms Bücher wurden  in viele Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2007

Hauptsache, etwas Flauschiges ist zur Hand

Der Besitz einer Katze ist eine gut vertretbare Möglichkeit, sich in der Kältezone der Moderne ein warmes Pölsterchen zuzulegen: Das Katzenlexikon informiert.

Es gibt Dinge, die sind eher nutzlos und man liebt sie trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen. Das haben sie mit manchen Katzen gemeinsam. Katzen können vorzüglich in der Nacht sehen und Mäuse fangen, aber das ist nicht immer der Grund, warum wir mit ihnen zusammenleben. Wir mögen sie einfach nur. Genauso kann es einem mit manchen Sachbüchern ergehen. Man bewundert ihre Vollkommenheit, obwohl in ihnen wenig steht, was man unbedingt wissen müsste. Unter dem Gesichtspunkt der Nützlichkeit gesehen, sind sie für die Katz.

Gerade ist "Das große Katzenlexikon" von Detlef Bluhm erschienen. Es ist groß, ein richtiges Lexikon mit vielen Stichwörtern, und es beschäftigt sich wie erwartet mit Katzen, mit Hauskatzen (also nicht mit Tiger, Panther und Co.). In Wirklichkeit hat Bluhm aber nur hemmungslos seiner Liebhaberei gefrönt. Er ist ein Büchermensch, hat im Buchhandel und im Verlagswesen gearbeitet und zusätzlich Anthologien herausgegeben sowie Sachbücher ("Tabak und Kultur") und Romane ("Das Geheimnis des Hofnarren") geschrieben. In seinem Lexikon erzählt er etwa zur Hälfte von dem Zusammenleben von (hauptsächlich belletristischen) Schriftstellern und ihren Katzen. Es gibt auch viele Lemmata, die sich nicht so einordnen lassen, aber in erster Linie ist Bluhm ein Literat, der die Katzen liebt, und von anderen Literaten berichtet, die das auch so gehalten haben. Über so profane Dinge wie Wurmkuren und so weiter, die wir ja eigentlich auch in einem Katzenlexikon zu finden erwarten, erfahren wir wenig.

Genau das macht aber gerade den Reiz des Buchs aus. Ein Schriftsteller verbringt oft lange Stunden zu Hause und hat dabei vielleicht nur wenige menschliche Besucher. Da bietet sich ein Verhältnis mit einer oder mehreren Katzen natürlich an. Manchmal verkehren die Autoren auch nur freundschaftlich mit fremden Katzen. Oft - aber nicht immer - hinterlassen die Tiere dann Spuren in den Werken, die unter ihrer mehr oder weniger strengen Kontrolle entstanden sind. Bluhm hat zahllose solcher Fälle liebevoll gesammelt. Beispielsweise findet man unter K wie Katze Einträge zu Erich Kästner, Franz Kafka, Rudyard Kipling, Sarah Kirsch, Victor Klemperer und Günter Kunert. Oskar Kokoschka war zwar ein Maler, doch er passt genauso in diese illustre Runde. Man sieht an seinem solitären Beispiel aber auch, dass die Schreiberlinge hier gegenüber anderen Künstlern deutlich überrepräsentiert sind.

Es gibt auch große Katzenliebhaber, in deren Werken die Vierbeiner seltsamerweise nicht vorkommen. Ein Beispiel ist Raymond Chandler, der im richtigen Leben unter der Fuchtel einer schwarzen Angorakatze namens Taki stand. Auch so etwas ist berichtenswert. Andere Katzen haben sich noch übler als Taki aufgeführt. Gotthold Ephraim Lessing musste sein Drama "Nathan der Weise" neu aufschreiben, weil der Kater das Manuskript zerfetzt hatte. Arno Schmidts Kater Conte Fosco pinkelte in eine wertvolle Cooper-Ausgabe. Wer sich erinnert, was Mark Twain, auch ein großer Katzenfreund, über Cooper geschrieben hat, entschuldigt das aber vielleicht als wohlfundierte Literaturkritik. Mark Twain findet man übrigens im Buch kommentarlos unter M und nicht unter T; wer die Herkunft dieses Pseudonyms kennt, ahnt, dass so etwas die Hohe Schule der Lexikographie sein muss.

So viel zu der dominierenden Untergruppe von Stichwörtern. Auch sonst ist die Auswahl des Materials sehr subjektiv. Das soll kein Vorwurf sein, der Autor legt schon in der "Vorbemerkung" alle seine Karten auf den Tisch. Er hat sich bei der Auswahl durchgehend für seine persönlichen Interessen entschieden. Der Kauf des Buchs lohnt sich also vor allem, wenn man diese Interessen teilt, selbst wenn man noch nie eine Katze besessen hat. Wir schauen vielleicht ja auch dann einem Jongleur fasziniert zu, wenn wir noch nicht jongliert haben.

Im erweiterten Titel des Buchs ist von "Geschichte, Verhalten und Kultur" die Rede. Das geht deutlich in Richtung Geisteswissenschaften. "Geschichte" und "Kultur" meinen hauptsächlich unsere christlich-abendländische Hochkultur in Vergangenheit und Gegenwart. "Verhalten" ist das Verhalten der Hauskatzen, die man nur mit einem gewissen Zögern als domestizierte Katzen bezeichnen möchte. Im Grunde haben ja die Katzen die Menschen domestiziert, jedenfalls solche Katzen, wie man sie in einem Schriftstellerhaushalt finden kann.

Das Christentum hatte lange ein Problem mit den Katzen. Im Jahr 1484 erklärte der Papst sie zu "heidnischen Tieren, die mit dem Teufel im Bunde stehen". Schlichte Gemüter leiteten gar das Wort Ketzer fälschlicherweise von der Katze ab. Katzen als Haustiere gehörten zum Klischee einer Hexe dazu. Sie waren aber in Klöstern trotzdem erlaubt und beliebt. So viel Pragmatismus musste sein, es galt schließlich, die Braugerste vor den Mäusen zu schützen. Im elften Band von Heinrich August Pierers Universal-Lexikon (1835) wird noch berichtet, dass Katzen manchmal Kinder oder schlafende Erwachsene erwürgen. Erst in der Zeit danach begann das, was Bluhm die "Rehabilitation" der Katze nennt. In seinem Thierleben von 1864 verteidigte Alfred Brehm sie gegen die verbreiteten Vorurteile. Heute ist sie das beliebteste Haustier der Welt. Das sagt jedenfalls Bluhm, dem man allerdings eine gewisse Voreingenommenheit attestieren muss. Irgendwie freut er sich wohl doch, auch ein bisschen zum Mainstream zu gehören.

Von der Geschichte nun zur Kultur. In vom Autor so genannten Schlüsselbegriffen wird immer wieder einmal ein Thema besonders ausführlich am Stück abgehandelt. Dazu gehören auch der Comic, der Film, die Fotografie und die Musik. Verglichen mit der Literatur, nehmen diese Gebiete jeweils nicht ganz so viel Platz ein. Das alles ist aber eigentlich nur eine Pflichtübung. Ein Lexikon ist ein Mosaik, dessen Steinchen ein umfassenderes Bild ergeben sollten. Eine Übersicht über alle möglichen Katzen im Comic, um einmal pars pro toto das erste Thema näher anzuschauen, ist aber wie ein Mosaik, bei dem man alle Steinchen bis auf die roten entfernt hat. Die Tiere im Comic sind ja auch oft genug keine Tiere, sondern verkappte Menschen. Ob Katze oder nicht ist manchmal reiner Zufall. Der Herr Paul aus dem Strizz-Comic könnte genauso gut auch ein Terrier sein. So oder so würde er in Washington, Paris, Warschau oder Moskau einen passablen Staatspräsidenten abgeben. Trotzdem liest man so eine Aufzählung gern, wenn man dabei viele überraschende Entdeckungen machen und zusätzlich die Sammlerfähigkeiten des Autors bewundern kann. Donald Ducks prototypische Katze Schnurrli ("Schnurrli, was soll das? Was ficht dich an? Aua!") hat Bluhm aber wohl nicht entdeckt. Hier ist jedenfalls das Ganze nur die Summe seiner Teile, doch die Summe ist stattlich.

Das Verhalten von Katzen, der dritte Themenkreis, sagt uns mehr über die Katze an sich. Hier geht es weniger um das Wechselspiel mit uns Menschen und mehr um das Wechselspiel mit der ganzen Welt. Eine Katze kann mit Arno Schmidt befreundet sein, sie kann sich aber auch einen Elefanten, ein Schwein oder ein Eichhörnchen als Gefährten suchen. So wie Patricia Highsmith im Zweifelsfall eher eine hungrige Katze als ein hungriges Kind gefüttert hätte, so zieht die Katze Muschi aus Berlin eine Kragenbärin im Zoo jedem Literaturnobelpreisträger vor. Die soziale Struktur einer Population von Straßenkatzen ist oft erstaunlich komplex, was für verwilderte Haustiere durchaus ungewöhnlich ist. Hier sind an verschiedenen Orten sehr unterschiedliche Katzengesellschaften entstanden. Auch daran sieht man vielleicht, wie viele Varianten der Interaktion von Katzen mit Menschen und anderen Tieren es geben kann.

Bluhm hat das Buch einer "Ruth" gewidmet. Die Spezies verschweigt er. Felis sapiens?

ERNST HORST.

Detlef Bluhm: "Das große Katzenlexikon". Geschichte, Verhalten und Kultur von A - Z. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2007. 360 S., Abb., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dass sich hier einer "hemmungslos" als Katzennarr outet, geht für den Rezensenten in Ordnung. Schließlich ist ein, wenn auch recht subjektives, wie Ernst Horst einräumt, Lexikon "mit vielen Stichworten" entstanden. Auch wenn sich zu solch profanen für Katzenhalter aber durchaus wichtigen Stichworten wie "Wurmkuren" wenig finden lässt, konnte Horst einiges lernen aus dem Buch. Über das Zusammenleben von Katze und Schriftsteller etwa oder über die kulturelle Verwurstung des Katzentiers in Comic, Film und Fotografie. Das ist nicht vollständig, wie erwähnt, dem Rezensenten jedoch gefällt's.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Detlef Bluhm hat in DAS GROSSE KATZENLEXIKON hemmungslos seiner Liebhaberei gefrönt.«Ernst Horst, Frankfurter Allgemeine Zeitung»Unterhaltsames Wissen von A bis Z, eine absolute Empfehlung für alle Katzenliebhaber.«Salzburger Woche»Nach 350 Seiten Lektüre wissen Katzenfreunde, was sie schon immer ahnten: Ohne Katzen wäre die Welt eine andere und eine ärmere.«Ingrid Backes, Deutsche Welle»Ein ebenso unterhaltsames wie informatives Nachschlagewerk. Wer einmal angefangen hat, darin herumzublätterm, wird es nicht so schnell wieder aus der Hand legen.«General-Anzeiger»Noch ein Buch über Katzen, und was für eins!«Oberhessische Presse»Ein Standardwerk für jeden Katzenliebhaber!«Zeit für Tiere»Normalerweise ist ein Lexikon nicht unbedingt dazu gedacht, es von A bis Z durchzulesen. Aber eine Ausnahme gibt es: Detlefs Bluhms Werk DAS GROSSE KATZENLEXIKON.«Hans-Peter Linz, Trierischer Volksfreund