Friedrich Nietzsche ist einer der meistgelesenen und einflussreichsten Philosophen. Ludger Lütkehaus stellt uns den großen Denker und seinen philosophischen Kosmos in diesem Lesebuch vor: Gedanken zur Tragödie, Historie, Wahrheit, dem Willen zur Macht wie auch die Weltanschauung des Nihilismus. Mit den kurzen, zentralen Textpassagen werden uns Nietzsches Werk und seine Wirkung zugänglich.
Mit einem Vorwort des Herausgebers.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Mit einem Vorwort des Herausgebers.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2014Wo die Lunte der
Provokation knistert
Nietzsche in seiner pathologischen Spätphase: „Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit.“ Ein Denker wird zum Sprengstoff, der dem modernen Bewusstsein den Rest gab. So ein „großes Lesebuch“ sammelt nur die Elemente maßloser Gedankenfron, verschafft Überblick über Epochen, Themen, Wucherungen dieses Denkens. Herausgeber Ludger Lütkehaus nennt Nietzsche friedlich „die umfänglichste Seele der Philosophie“, meldet aber die Stoßkraft: „Er diagnostiziert den Tod der Ideen, der Idole . . . dann den Tod Gottes, den Tod der Wahrheit . . .“ Wo das Lesen auch ansetzt, knistert die Lunte in den fünfzehn nach Nietzsche-Kernthemen sortierten Kapiteln – von Ecce homo, Schopenhauer und Wagner über Tragödie, Historie, Nihilismus bis zum Übermenschen und der Ewigen Wiederkunft. Die Quellenangaben der zahllosen Texte zeigen die nur in Kürzeln genannten Werkausgaben an, ohne dass die genaueren Textorte oder Textdaten erkennbar würden. Schade! Fazit: Der Jahrhundertdenker Nietzsche ist der Gewährsmann für Provokation bis heute – genauso für den Reichtum an Widersprüchen, derer sich Nietzsche sogar selbst bewusst geworden war.
WOLFGANG SCHREIBER
Friedrich Nietzsche:
Das große Lesebuch. Hrsg. von Ludger Lütkehaus.
S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2014. 475 Seiten, 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Provokation knistert
Nietzsche in seiner pathologischen Spätphase: „Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit.“ Ein Denker wird zum Sprengstoff, der dem modernen Bewusstsein den Rest gab. So ein „großes Lesebuch“ sammelt nur die Elemente maßloser Gedankenfron, verschafft Überblick über Epochen, Themen, Wucherungen dieses Denkens. Herausgeber Ludger Lütkehaus nennt Nietzsche friedlich „die umfänglichste Seele der Philosophie“, meldet aber die Stoßkraft: „Er diagnostiziert den Tod der Ideen, der Idole . . . dann den Tod Gottes, den Tod der Wahrheit . . .“ Wo das Lesen auch ansetzt, knistert die Lunte in den fünfzehn nach Nietzsche-Kernthemen sortierten Kapiteln – von Ecce homo, Schopenhauer und Wagner über Tragödie, Historie, Nihilismus bis zum Übermenschen und der Ewigen Wiederkunft. Die Quellenangaben der zahllosen Texte zeigen die nur in Kürzeln genannten Werkausgaben an, ohne dass die genaueren Textorte oder Textdaten erkennbar würden. Schade! Fazit: Der Jahrhundertdenker Nietzsche ist der Gewährsmann für Provokation bis heute – genauso für den Reichtum an Widersprüchen, derer sich Nietzsche sogar selbst bewusst geworden war.
WOLFGANG SCHREIBER
Friedrich Nietzsche:
Das große Lesebuch. Hrsg. von Ludger Lütkehaus.
S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2014. 475 Seiten, 12,99 Euro.
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