Was ist ein Golem? Woher hat die Burg Weibertreu ihren Namen? Was geschieht der Sage nach in der Walpurgisnacht? Und gab es Doktor Faustus wirklich?
Heinrich Pleticha umfassende Sammlung deutscher Volkssagen weiß auf jede dieser Fragen eine Antwort. Kenntnisreich und unterhaltsam entführt sie den Leser in die faszinierende Welt unheimlicher Begebenheiten, skurriler Gestalten und rätselhafter Erscheinungen.
Heinrich Pleticha umfassende Sammlung deutscher Volkssagen weiß auf jede dieser Fragen eine Antwort. Kenntnisreich und unterhaltsam entführt sie den Leser in die faszinierende Welt unheimlicher Begebenheiten, skurriler Gestalten und rätselhafter Erscheinungen.
Märchen oder Sage?
Beides (mehr oder minder) erdachte Geschichten - doch worin unterscheiden sie sich? Ganz einfach: Die Sage ist eher kurz und knapp, in Stil und Ausdrucksweise weniger blumig als das Märchen. Dialoge in direkter Rede finden kaum statt, dafür werden die handelnden Personen meist mit Vor- und Zunamen bezeichnet, die beschriebenen Ereignisse sind geschichtlich überliefert, vor allem aber finden sich in der Sage ganz exakte Ortsangaben.
Und der staunende Leser erfährt, dass es in Deutschland mehr als tausend Sagen-Schauplätze gibt - aber auch "Wandersagen" bekannt sind, bei denen sich zwar die Orte, nicht aber die Inhalte ändern.
Eine Fülle verschiedener Motivkreise
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen Götter- und Heldensagen sowie Volkssagen, die wiederum aufgeteilt werden in "dämonologische" (mit Schwerpunkt Geister, Dämonen, Riesen, Zwerge etc.) und "historische" (dominiert von Fürsten, Rittern, Bauern, Geistlichen, Räubern, Schelmen etc.).
Allein schon diese nur kurz angerissenen Punkte zeigen, wie vielfältig und interessant das Thema als Ganzes und die vielen, vielen Einzelgeschichten dieser umfangreichen Sammlung sind. Dabei wurde die Sprache der teilweise über viele Jahrhunderte überlieferten Sagen behutsam modernisiert und es gibt immer wieder ausführliche Erläuterungen zu Ortsangaben und historischen Verhältnissen, Sitten und Gebräuchen.
Ein Ortsregister am Schluss ermöglicht eine Sagenreise durch Deutschland und die angrenzenden Staaten.
Für Fans finsterer, fröhlicher und fantastischer Geschichten
Egal ob dem Leser der Sinn nach gruseligen, spannenden oder witzigen Begebenheiten steht - hunderte und aberhunderte Geschichten warten darauf, neu oder wieder entdeckt zu werden. Den ganz kleinen Zuhörern werden möglicherweise einige der typischen Märchen-Aspekte fehlen, weswegen die Lektüre für diese Zielgruppe nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Etwas ältere Kinder und Erwachsene hingegen werden die Mischung aus Information und Fiktion sicherlich zu schätzen wissen und gerne und häufig die Gelegenheit zum Schmökern oder gezielt nachschlagen nutzen.
(Michaela Pelz)
Beides (mehr oder minder) erdachte Geschichten - doch worin unterscheiden sie sich? Ganz einfach: Die Sage ist eher kurz und knapp, in Stil und Ausdrucksweise weniger blumig als das Märchen. Dialoge in direkter Rede finden kaum statt, dafür werden die handelnden Personen meist mit Vor- und Zunamen bezeichnet, die beschriebenen Ereignisse sind geschichtlich überliefert, vor allem aber finden sich in der Sage ganz exakte Ortsangaben.
Und der staunende Leser erfährt, dass es in Deutschland mehr als tausend Sagen-Schauplätze gibt - aber auch "Wandersagen" bekannt sind, bei denen sich zwar die Orte, nicht aber die Inhalte ändern.
Eine Fülle verschiedener Motivkreise
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen Götter- und Heldensagen sowie Volkssagen, die wiederum aufgeteilt werden in "dämonologische" (mit Schwerpunkt Geister, Dämonen, Riesen, Zwerge etc.) und "historische" (dominiert von Fürsten, Rittern, Bauern, Geistlichen, Räubern, Schelmen etc.).
Allein schon diese nur kurz angerissenen Punkte zeigen, wie vielfältig und interessant das Thema als Ganzes und die vielen, vielen Einzelgeschichten dieser umfangreichen Sammlung sind. Dabei wurde die Sprache der teilweise über viele Jahrhunderte überlieferten Sagen behutsam modernisiert und es gibt immer wieder ausführliche Erläuterungen zu Ortsangaben und historischen Verhältnissen, Sitten und Gebräuchen.
Ein Ortsregister am Schluss ermöglicht eine Sagenreise durch Deutschland und die angrenzenden Staaten.
Für Fans finsterer, fröhlicher und fantastischer Geschichten
Egal ob dem Leser der Sinn nach gruseligen, spannenden oder witzigen Begebenheiten steht - hunderte und aberhunderte Geschichten warten darauf, neu oder wieder entdeckt zu werden. Den ganz kleinen Zuhörern werden möglicherweise einige der typischen Märchen-Aspekte fehlen, weswegen die Lektüre für diese Zielgruppe nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Etwas ältere Kinder und Erwachsene hingegen werden die Mischung aus Information und Fiktion sicherlich zu schätzen wissen und gerne und häufig die Gelegenheit zum Schmökern oder gezielt nachschlagen nutzen.
(Michaela Pelz)