Eigentlich beginnt alles ganz harmlos. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Paul Wukitsch ist mit einer Intelligenz ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Seine Mutter ermöglicht ihm ein Theologiestudium, doch Pauls Skepsis dem System Kirche gegenüber hat einige Verstöße und schließlich seinen Ausschluss aus dem Priesterseminar zur Folge ... Auch Alexander Altmann macht eine abweichende Karriere. Er hat zwar reich geheiratet, doch als seine Frau Ulla Selbstmord begeht und damit einen Skandal heraufbeschwört, wendet sich das Blatt ... Zwei Lebenswege, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten. Als diese Wege sich kreuzen, nimmt die Geschichte einen überraschenden Verlauf ...Peter Rosei spannt den Bogen vom Beginn des 20. bis in das 21. Jahrhundert. Kaleidoskopartig angeordnet bilden seine Figuren ein dichtes Tableau spannungsreicher Verhältnisse. Lakonisch und doch mit der ihm eigenen Musikalität beschreibt Rosei die Wirkung eines übergeordneten Systems auf das Individuum und erzählt vom langsamen Heranreifen fantastischer und ganz und gar vorstellbarer Katastrophen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein bissl zu rund findet Rezensent Samuel Moser Peter Roseis "novellenartigen" Roman um zwei Verlorene, die für eine Weile ihre Abstiegskurve miteinander teilen. Zwar lobt Moser, dass der Text trotz seiner Weitverzweigtheit Orte und Zeiten betreffend für den Leser überschaubar bleibt. Und das Unheimliche in diesem Buch, das sich aus einem gewissen altösterreichischen Charme ergibt (für Moser ist der Roman auch "Charakterstudie eines Volkes"), hat ihm durchaus Freude gemacht. Nur hätte er sich ein paar mehr Widerhaken gewünscht. Die Parallelisierung zweier Lebenslinien (bis in die Syntax hinein) funktioniert ihm einfach zu reibungslos.
© Perlentaucher Medien GmbH
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