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»Wenn Sie nie Kochbücher kaufen, dann kaufen Sie den Dumas. Und Sie haben einen Roman. Wenn Sie nie Romane kaufen, dann kaufen Sie Dumas. Und Sie haben ein wunderbares Kochbuch.« Robert Menasse, FocusDumas' lexikalisches Kochbuch - das erste Wörterbuch der Weltküche überhaupt - erschien 1873 als sein letztes Werk. Er selbst meinte zum Aufbau seines epochalen Klassikers, er wolle »alle Rezepte nehmen, denen auf den besten Tischen die Bürgerrechte verliehen worden sind«. Und dazu: »Die unerhörtesten und sprühendsten Anekdoten zur Küche der Völker sollten hier Eingang finden und ich würde die…mehr

Produktbeschreibung
»Wenn Sie nie Kochbücher kaufen, dann kaufen Sie den Dumas. Und Sie haben einen Roman. Wenn Sie nie Romane kaufen, dann kaufen Sie Dumas. Und Sie haben ein wunderbares Kochbuch.« Robert Menasse, FocusDumas' lexikalisches Kochbuch - das erste Wörterbuch der Weltküche überhaupt - erschien 1873 als sein letztes Werk. Er selbst meinte zum Aufbau seines epochalen Klassikers, er wolle »alle Rezepte nehmen, denen auf den besten Tischen die Bürgerrechte verliehen worden sind«. Und dazu: »Die unerhörtesten und sprühendsten Anekdoten zur Küche der Völker sollten hier Eingang finden und ich würde die Anatomie aller essbaren Tiere und Pflanzen besprechen, von denen es sich zu sprechen auszahlt.«Über die Qualität der rund 1.300 auch heute (meist) kochbaren Rezepte meinte Wolfram Siebeck in der Zeit, bei »Alexandre Dumas ist das meiste bereits erwähnt, was wir heute als zeitgenössisch betrachten«.»Dumas' Leben als einer der 'feinsten Gaumen seiner Zeit' hat zu einer so großen Kenntnis der Materie geführt, daß sein Grand Dictionnaire de cuisine neben der Physiologie du gout von Brillat-Savarin als wichtigster gastronomischer Klassiker gilt«, begründet Jürgen Dollase in der FAZ, warum dieses Buch, das jetzt in der dritten Auflage neu erscheint, in die Bibliothek jeder, jedes kulinarisch-literarisch Interessierten gehört.»Und erst in diesem Ozean an Schnurren, an falschem und richtigem Wissen, erschmökert man sich, was einem alles gefehlt hat bisher. Sie aber sollten in die nächste Buchhandlung gehen...« - Essen und Trinken
Autorenporträt
Alexandre Dumas, der Ältere (1802¿1870), Autor der drei Musketiere wie des Grafen von Monte-Christo, verfasste rund 600 literarische Werke, darunter erfolgreiche Bühnenstücke, Abenteuer- und Historienromane, die ersten französischen Krimis und Reisereportagen. Als letztes (unvollendetes) Werk entstand sein Großes Wörterbuch der Kochkunst. 2002 wurden seine Gebeine ins Pariser Pantheon überführt ¿ ein politisches Signal gegen Rassismus, denn zu Lebzeiten wurde Dumas wegen seiner dunklen Hautfarbe häufig geschmäht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2019

18. Gib dem Spinat Zucker

Versteht man Kochbücher als Weltliteratur, dann sind Rezeptesammlungen die Familienromane: Erbschaften, weitergereicht über Generationen. Was man heute in vier Wochen wieder schön beobachten kann, weil am Heiligen Abend ja die Tradition am Herd steht - und man nicht einfach das kocht, was man gerade am liebsten essen würde. (Die berüchtigten Würstchen mit Kartoffelsalat tun ja auch nur so, als würden sie sich über Konventionen hinwegsetzen - wenn es sie jedes Jahr gibt, werden selbst sie Konvention.) Solche Traditionen sind elementar in der Küche, auch in diesem Bedürfnis nach Umsturz, auf den dann wieder die Rückbesinnung folgt, und wieder von vorn. Es hilft deswegen zu wissen, woher das Wissen in der Küche kommt, wie die Rezepte sich über die Jahrhunderte verändern - oder blieben, wie sie waren. Alexandre Dumas, Autor des "Grafen von Monte Christo" und mehr als hundert weiterer Romane, hatte kurz vor seinem Tod im Jahre 1870 begonnen, dieses Wissen in drei Bänden zusammenzufassen: Rezepte, Garzeiten, Warenkunde, Anekdoten. Dieses "große Wörterbuch der Kochkunst" hat der feine Wiener Mandelbaum-Verlag vor fast zwanzig Jahren neu übersetzt und nun eine einbändige Neuauflage nachgereicht. Man schlägt es auf, sucht erst nach dem Absonderlichen (Lerchen, Eberesche, Spinat mit Zucker), liest sich aber fest an dem, was einem nah ist und was schon Dumas wusste, und da geht es nicht nur um geschmorte Hochrippe mit Kraut, sondern auch um die Tierqual der Gänsestopfleber. Das Ganze ist so pointiert wie ausführlich ("Kapern und Essiggurken sollten nicht aufkochen"), dass man gerne glaubt, dass Dumas all diese Rezepte selbst gekocht und probiert hat. Denn wer so viel erzählen konnte, muss auch so viel gegessen haben.

tob

Alexandre Dumas, "Das große Wörterbuch der Kochkunst". Aus dem Französischen von Verena Berger. Mandelbaum-Verlag, 640 Seiten, 48 Euro

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