Das Habitat-Diorama - ein Schaukasten, in dem Tierpräparate in einer gestalteten Landschaft hinter Glas präsentiert werden - ist eines der wichtigsten Bildmedien der Naturkundemuseen im 20. Jahrhundert und bis heute prägend für deren Ausstellungspraxis. Authentifiziert durch die spezifische Rezeptionssituation schafft das Habitat-Diorama wirkmächtige Vorstellungen eines idealisierten "Lebensraums", der biologisch erscheint, aber eindeutig politische, vor allem auch koloniale Dimensionen aufweist. Mit methodisch innovativem Ansatz befragt Theresa Stankoweit dieses komplexe Mediengefüge auf seine ästhetischen Mechanismen hin und diskutiert u.a. den Bildstatus des Tierpräparats. Zentrale Beispiele sind zwei um 1900 entstandene Schaubilder aus dem Frankfurter Senckenberg-Museum, die "Flora und Fauna Deutsch-Ostafrikas" sowie das "Nordpolarleben", deren Entstehungsgeschichte erstmals reflektiert wird.
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