Die sprachliche und kulturelle Vielgestaltigkeit der Habsburgermonarchie wurde bisher unter zahlreichen Perspektiven beforscht, die Aspekte u.a. aus Geschichtswissenschaft, Literatur-, Sprach- und Musikwissenschaft sowie Kunstgeschichte abdecken. Der Sammelband nimmt die Frage zum Ausgangspunkt, inwiefern Sprache, Mehrsprachigkeit, Übersetzen/Dolmetschen und die sie bedingenden Faktoren wie Sprachpolitik, Translationspolitik, Institutionalisierung, etc. zur Konstruktion der Kulturen des habsburgischen Raums beitrugen. Transfer und Translation werden dabei einerseits als Verständigungsmittel und unverzichtbare soziale Praxis gesehen, andererseits aber auch als zentrales Verfahren im Aushandeln kultureller Austauschprozesse, um auch komplexe gesellschaftliche Beziehungsgefüge als "Vermittlungsräume" erschließen zu können.