In einer Gasse in Mekkas Altstadt wird eine unbekannte Tote gefunden, nackt, mit entstelltem Gesicht. Die Bewohner sind in Aufruhr, und allmählich kommen verborgene Geheimnisse an den Tag: verbotene Liebesbeziehungen, Familientragödien, aber auch zwielichtige Geschäfte inmitten dieser aufgewühlten Stadt, in der religiöse Tradition und brutale Spekulation aufeinanderprallen.
Inspektor Nasser wird mit der Untersuchung beauftragt. Er taucht ein in die Lebensgeschichten von zwei vermissten Frauen, die an den Hindernissen ihrer Umgebung zerbrochen sind. Bald stößt er auf bedrohliche Mächte: Korruption und Immobilienprojekte bedrohen die alte, ehrwürdige, heilige Stadt Mekka.
Raja Alems Mekka ist ein Ort der Gegensätze: aufrichtig und bestechlich, reich und arm, sündig und rein. Geschichte, Gegenwart und Fantasie vereinigen sich zum Lebensbild einer Stadt, die so in der Literatur noch nie beschrieben wurde.
Inspektor Nasser wird mit der Untersuchung beauftragt. Er taucht ein in die Lebensgeschichten von zwei vermissten Frauen, die an den Hindernissen ihrer Umgebung zerbrochen sind. Bald stößt er auf bedrohliche Mächte: Korruption und Immobilienprojekte bedrohen die alte, ehrwürdige, heilige Stadt Mekka.
Raja Alems Mekka ist ein Ort der Gegensätze: aufrichtig und bestechlich, reich und arm, sündig und rein. Geschichte, Gegenwart und Fantasie vereinigen sich zum Lebensbild einer Stadt, die so in der Literatur noch nie beschrieben wurde.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Fülle des Personals und die verwirrende Handlung dieses Romans von Raja Alem haben die Rezensentin Angela Schader mächtig beeindruckt. Zusammengehalten von der poetischen Schilderungskraft der Autorin, wie Schader erläutert, treten Müllkönige, Modistinnen mit obskuren Kellergeschäften und Immobilienhaie zu Mekka auf. Die Umgestaltung der Heiligen Stadt ist denn auch ein Thema in diesem Buch, ebenso die repressive Seite der Religion und die so unterdrückten Begehrlichkeiten und nicht zuletzt die Vertreibung der Juden durch Mohammed. Das Ganze in einer Mischung aus Traum und Realität erzählt über einem vom Kriminalroman inspirierten Erzählgerüst, wie Schader schreibt. So weit, so gut für die Rezensentin, die in der ambitionierten Autorin eine wahre Scheherazade erkennt. Ein Nachwort, das ihr die kulturellen Implikationen des Textes erschließt, sucht Schader im Band allerdings vergebens.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Raja Alems Roman Das Halsband der Tauben bietet eine radikale Verwerfung der patriarchalischen Zwangsordnung und zudem eine Studie über die weibliche Körperlichkeit in der islamisch geprägten Gesellschaft. Überwältigend gut erzählt, atmosphärisch dicht, sinnlich und gescheit. Auf grandiose Weise verwebt Raja Alem alte Mythen und neue Dokumente, changiert sie zwischen Traum und Wirklichkeit, einmal schlägt sie Märchentöne an, dann wiederum formuliert sie mit unerbittlicher satirischer Schärfe. Sie erzählt von einem Kriminalfall der Gegenwart und breitet zugleich die 1400-jährige Geschichte von Mekka aus, einer Stadt, die den Muslimen heilig ist und in der doch die Korruption blüht, der Immobilienboom die alten Viertel zerstört hat und mit dem frommen Tourismus ungeheure Geschäfte gemacht werden. So führt der Roman aus der Gasse der Armen in die Kreise der Immobilienmillionäre, die in Madrid ihre Zweitwohnsitze haben und ihren Frauen dort ein prassendes, jedoch streng überwachtes Leben finanzieren. Was für ein großartiger Roman! Ihn nicht zu lesen ist ein schweres Versäumnis.« Karl-Markus Gauß Die Presse