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Die Publikation präsentiert eine im 15. Jahrhundert im Umfeld des Hamburger Doms entstandene Antiphonar-Handschrift, die zwei sonst nirgendwo überlieferte Offizien zu Ehren der schmerzleidenden Jungfrau Maria und ihrer Mutter, der heiligen Anna, enthält. Texte und Melodien beider hier erstmals veröffentlichten Zyklen stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Klerikern des Hamburger Doms. Bei den überwiegend in Prosaform verfassten Texten handelt es sich um paraphrasierte Zitate aus den biblischen Quellen (Hohes Lied, Buch Judith u.a.), aber auch um freie Texte mit Bezügen zu den Werken der…mehr

Produktbeschreibung
Die Publikation präsentiert eine im 15. Jahrhundert im Umfeld des Hamburger Doms entstandene Antiphonar-Handschrift, die zwei sonst nirgendwo überlieferte Offizien zu Ehren der schmerzleidenden Jungfrau Maria und ihrer Mutter, der heiligen Anna, enthält. Texte und Melodien beider hier erstmals veröffentlichten Zyklen stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Klerikern des Hamburger Doms. Bei den überwiegend in Prosaform verfassten Texten handelt es sich um paraphrasierte Zitate aus den biblischen Quellen (Hohes Lied, Buch Judith u.a.), aber auch um freie Texte mit Bezügen zu den Werken der mittelalterlichen Mystiker. Der künstlerische Wert der durchweg einstimmigen Gesänge kann als sehr hoch eingestuft werden. Sie verwenden den sogenannten germanischen Choraldialekt und stehen stilistisch der deutschen spätmittelalterlichen Gesangslyrik nahe.
Neben Erläuterungen zu beiden Zyklen und zur vielfältigen Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des Codex (Hans-Walter Stork, Viacheslav Kartsovnik und Jürgen Neubacher) bietet die Publikation eine vollständige Text- und Notenübertragung sowie ein Faksimile der Handschrift. Eine CD mit Wiedergabe des Kernbestandes des Marien-Offiziums - die sogenannte "Historia de Compassione Gloriosissimae Virginis Mariae" -, ausgeführt vom Leipziger Vokalensemble amarcord, liegt der Veröffentlichung bei.

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Rezensionen
"Die beiden akribischen Editionen und Faksimiles von Musikhandschriften präsentieren heterogene
Zeugnisse spätmittelalterlicher Musikpraxis und ihres späteren Schicksals."

In: Archiv für Reformationsgeschichte, Beiheft Literaturbericht, Jahrgang 43, 2014, S.60.
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"L'excellente reproduction fac-sim. couleur est accompagnée d'une transcription des deux offices (texte et musique) et de plusieurs introductions signées par le regretté Viacheslav Kartzovnik ( 14 mars 2010), Hans-Walter Storck et Jürgen Neubacher."

Chr. Meyer

In: Bulletin codicologique. 2012, 1. S. 50-51.

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"Die vorliegende Facsimile-Edition fördert ein Glanzstück der alten Dombibliothek (1999 aus den USA zurückgekauft) zutage und macht es nach allen Regeln der Kunst einem weiten Kreis von Kunstfreunden zugänglich. Die historische und musikhistorische Einführung durch [Kartsovnik] stellt das "älteste vollständig erhaltene Werk der Hamburger Musikgeschichte" in seinen liturgie- und musikgeschichtlichen Rahmen. Es umfaßt ein Offizium mit zugehörigen Meßgesängen für das in Hamburg seit 1496 am Freitag nach dem vierten Fastensonntag zu feiernde Marienfest (Compassio Mariae!) und ein Annen-Offizium, die wohl beide unikal und in Kunstprosa komponiert sind. - Hans-Walter Stork und Jürgen Neubacher stellen die Bedeutung des Annen-Offiziums für den sich in Hamburg erst Ende des 15. Jh. ausbreitenden Kult der Mutter Anna vor, u.a. die Umarbeitung des alten Marien-Hymnus "Ave maris stella" zum sonst bisher nicht bekannten Annen-Hymnus "Ave genitricis". - Hans-Walter Sork würdigt die Hs. dann in ihrer Geschichte und Kodikologie. Es muß als guter Einfall gewertet werden, das in schönster liturgischer Frakturschrift geschriebene, rubrizierte und teils illuminierte Werk auf einer beigegebenen CD auch hörbar zu machen."

In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 68 (2012) 1. S. 241.
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