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Laurel kennt sich mit Tieren aus. Aber Hasennachwuchs durchzubringen, wenn sich die Häsin selbst nicht darum kümmert, ist eine knifflige Sache. Laurel schafft das. Aber erst muss auch sie erfahren, dass es mit gutem Willen allein im Umgang mit Tieren nicht getan ist. Laurel hatte schon eine ganze Menge Haustiere, sogar ganz ausgefallene: eine Boa z.B. oder einen Molch mit Namen Rodriguez. Am besten kennt sie sich allerdings mit Hasen aus. Und die Zwerghäsin Mümmel ist ihr Ein und Alles. Mümmel ist auch etwas ganz Besonderes, und dass Laurel schrecklich gerne kleine Hasen züchten möchte, ist da…mehr

Produktbeschreibung
Laurel kennt sich mit Tieren aus. Aber Hasennachwuchs durchzubringen, wenn sich die Häsin selbst nicht darum kümmert, ist eine knifflige Sache. Laurel schafft das. Aber erst muss auch sie erfahren, dass es mit gutem Willen allein im Umgang mit Tieren nicht getan ist. Laurel hatte schon eine ganze Menge Haustiere, sogar ganz ausgefallene: eine Boa z.B. oder einen Molch mit Namen Rodriguez. Am besten kennt sie sich allerdings mit Hasen aus. Und die Zwerghäsin Mümmel ist ihr Ein und Alles. Mümmel ist auch etwas ganz Besonderes, und dass Laurel schrecklich gerne kleine Hasen züchten möchte, ist da nur verständlich. Tatsächlich bringt Mümmel nach einer perfekt arrangierten Paarung pünktlich Junge zur Welt - doch die Häsin kümmert sich nicht um sie und bald sind alle tot. Laurel ist so traurig wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Trotzdem: Wenn etwas schief gegangen ist, dann muss man es eben besser machen. Und Laurel schafft, was niemand für möglich gehalten hätte. Es ist fast ein Hasenwund er. Donna Jo Napoli erzählt eine ebenso heitere wie anrührende Kinder-Tier-Geschichte. Das ideale Buch zum Thema "Ich möchte auch ein Haustier haben".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.07.1999

Einer kam durch
Club der toten Haustiere bei Donna Jo Napoli

Laurel ist zehn und will Tierärztin werden. Schön, wenn ein Kind genau weiß, was es werden möchte. Es kann allerdings auch ein bißchen lästig werden, für die anderen nämlich. Je entschlossener Laurel ihren Alltag um das große Ziel konzentriert und sich darauf vorbereitet, desto tiefer werden ihr kleiner Bruder, ihre Freundin Charlotte und ihre Eltern in die damit verbundenen Konsequenzen verstrickt. Sie tragen das zum Glück mit Fassung.

Weil die Geschichte im urbanen Mittelklasse-Milieu Amerikas spielt, weil Laurel als skoliosegeplagte Erzählerin der "Hasenwunder"-Geschichte eigentlich ein ganz nettes und nur mäßig morbides Mädchen ist und überhaupt alle Personen in der Geschichte zwar ihre Macken haben, diese jedoch durchgängig nach der liebenswürdigen Seite hin durchgekämmt sind, weil ferner die flotten (und als Rollenprosa freilich viel zu altklugen) Dialoge häufig zum Lachen reizen, weil also, kurz gesagt, alles, was hier passiert, harmloser erzählt wird, als es eigentlich passiert, deswegen wundert man sich zuweilen bei der Lektüre. Was ja nicht unbedingt das Schlechteste ist.

Man wundert sich zum Beispiel über die enorm hohe Zahl von Haustieren, die der zukünftigen Tierärztin unter der Hand wegsterben: darunter ein Wassermolch, eine Boa constrictor, ein Papagei, ein Enterich und acht, nein, neun Kaninchenjunge. Dazu kommt noch, eigentlich als Trost gedacht, die Geschichte von acht Ferkeln, die es auch nicht geschafft haben. Jedes dieser Tiere scheint Laurel zuletzt noch zuzuseufzen: Nicht aufgeben!

Aufgeben kommt für Laurel sowieso nicht in Frage. Das muß in der Verwandtschaft liegen, denn auch ihre Tante Lizzy kämpft im Hintergrund mit einem Bronchialkrebs und hat gute Chancen, ihn zu überleben. Laurel müht sich unterdessen mit dem Nachwuchs des Kaninchens Mümmel ab, denn Mümmel will sich nicht um ihre Jungen kümmern. Alle bis auf eines verhungern, aber dieses eine, Mandelblüte genannt, schafft es schließlich, sehr zum Erstaunen von Tierarzt Dr. Steinway.

Der Tod ist im ganzen Buch präsent. Trotzdem verbreitet sich keine nordeuropäische "Mitten in dem Leben sind wir vom Tod umfangen"-Stimmung. Kein erwachsener Zeigefinger tupft grob unter dem Vorwand der Aufklärung an zarte Kinderseelen und bucht den so hervorgebrachten Schmerz unter der Rubrik Schlechtigkeit der Welt ab. Statt dessen geht es umstandsloser zu, sowohl wenn sich Laurel freut und ihre Freude heraussingt, als auch wenn wieder einmal ein Tier gestorben ist. Dann sagt man "So ein Mist" oder ähnliches, vergräbt es andächtig und kümmert sich darum, ein neues zu bekommen.

Oberflächlich? Falsche Munterkeit? Ein bißchen kurios vielleicht, aber auf ganz vergnügliche Weise doch auch aufschlußreich, gewiß in erster Linie für zehnjährige Mädchen, die Tierärztin werden wollen und noch nicht von den Kleintieren aufs Pferd umgestiegen sind. Das sind ja ganze Heerscharen, die Stützen künftiger Veterinärkunst. Laurels Unverdrossenheit imponiert jedenfalls.

WILFRIED VON BREDOW

Donna Jo Napoli: "Das Hasenwunder. Die Geschichte von Laurel und Mümmel". Aus dem Amerikanischen von Ilse Rothfuß, Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1999. 135 S., geb. 19,80 DM. Ab 10 J.

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