Im Alter von 84 Jahren verliert Antonio Silva seine Frau. Aber es kommt noch schlimmer: Er muss ins Altersheim. Gemeinsam mit anderen Greisen versucht er dort, dem Tod so viel Leben wie möglich abzuringen, und durchläuft so eine ungeahnte Wandlung. Sein Herz öffnet sich, und die Erinnerungen an seine Vergangenheit im Portugal des 20. Jahrhunderts ändern das Bild, das er von sich selbst hat. Silva erkennt immer deutlicher, dass er zwar vordergründig ein guter Mensch war, dass dies in Zeiten einer Diktatur, wie der Salazars, aber nicht genügt. - Mit kantigem Humor und behutsamer Einfühlung erzählt Valter Hugo Mãe eine verblüffende Geschichte über Verantwortung, Freundschaft und Selbsterkenntnis.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eberhard Geisler gratuliert Valter Hugo Mãe zu seinem gelungenen Einstand als Romanautor im deutschsprachigen Raum. Nicht nur, dass der 1971 geborene Mae sich für seine Hauptfigur in die Perspektive des Alters einfühlt, er bringt aus seiner Arbeit als Lyriker auch den Sinn fürs Detail mit. Kein Geplauder also, stattdessen eine Sprödheit, an der Geisler Gefallen findet, weil sie eben nicht vereinfacht, sondern aufmerksam um Einzelheiten bemüht ist. Dabei fallen für Geisler nicht nur Einsichten in die menschliche Existenz ab, sondern auch in die Geschichte Portugals.
© Perlentaucher Medien GmbH
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