Marktplatzangebote
15 Angebote ab € 1,33 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

August 1895: Ein Schiff mit jüdischen Siedlern erreicht den Hafen von Jaffa, unter ihnen der junge Agrarwissenschaftler Isaac Luminsky mit seiner schönen Frau Esther - frisch verheiratet und voller Zukunftserwartungen. Doch bereits der erste Kontakt mit den palästinensischen Arabern verläuft unglücklich: Esthers Koffer landen im Wasser. Isaac freundet sich mit dem zwölfjährigen muslimischen Salach Rajani an, der verträumt, mitunter etwas verstört auf dem weitläufigen Familienanwesen am Stadtrand abgeschottet aufwächst. Mehr und mehr interessiert sich Isaac allerdings für dessen attraktive…mehr

Produktbeschreibung
August 1895: Ein Schiff mit jüdischen Siedlern erreicht den Hafen von Jaffa, unter ihnen der junge Agrarwissenschaftler Isaac Luminsky mit seiner schönen Frau Esther - frisch verheiratet und voller Zukunftserwartungen. Doch bereits der erste Kontakt mit den palästinensischen Arabern verläuft unglücklich: Esthers Koffer landen im Wasser.
Isaac freundet sich mit dem zwölfjährigen muslimischen Salach Rajani an, der verträumt, mitunter etwas verstört auf dem weitläufigen Familienanwesen am Stadtrand abgeschottet aufwächst. Mehr und mehr interessiert sich Isaac allerdings für dessen attraktive Mutter Afifa und das fruchtbare Land der Rajanis. Die Ereignisse überschlagen sich, als der Vater des Jungen nach langer Geschäfts- reise zurückkehrt, Salach seine Mutter und Isaac in flagranti erwischt und die arabischen Arbeiter vom Land der Familie vertrieben werden. Freundschaft schlägt in Hass um, Salachs geistige Verwirrung nimmt zu, die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen ...
In seinem neuen Roman, der in Israel enormes Aufsehen erregte, entwirft Alon Hilu ein farbiges und genaues Bild Palästinas Ende des 19. Jahrhunderts, erzählt sinnlich, komisch und spannend in Form wechselnder Tagebucheinträge von einem dramatischen Konflikt, der bis heute anhält. So bekommt man einen ungeschminkten, jüdischen wie palästinensischen Blick auf die historischen Ereignisse.
Autorenporträt
Alon Hilu wurde 1972 in Jaffa geboren. Zunächst verfasste er Hörspiele, in den 1990er Jahren veröffentlichte er Kurzgeschichten in diversen Literaturmagazinen. Neben Jura studierte Hilu an der Universität in Tel Aviv Dramatic Writing, u. a. bei Israels führenden Dramatikern Jehoschua Sobol und Schmuel Hasfari. Heute lebt der Autor in Herzeliya.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nur nicht die Bitterkeit der Geschichte unterschätzen, rät uns Hans-Peter Kunisch mit Blick auf die Orangen auf dem Buchumschlag. Nicht halb so süffig, wie das Cover suggerieren mag, scheint ihm Alon Hilus Palästinenser-Geschichte aus der Zeit vor der Gründung Tel Avivs. Für Israel ist sie purer Sprengstoff. Kunisch aber verlegt sich lieber auf eine Analyse der Erzählkonstruktion. So interessant sie ihm vorkommt, so problematisch findet er sie auch: Zwei Tagebuchfiktionen, eine des Zionisten Luminsky im Stil des späten 19. Jahrhunderts, die andere des arabischen Erzählers gehalten wie eine historisch-arabische Erzählung. Eine stilistische Differenz, die der Autor nur beabsichtigt haben kann, wie Kunisch vermutet, die ihn als Leser aber mitunter stolpern lässt, ebenso wie Hilus Mischung aus politischem Kommentar und poetischer Fantasie. Allem Aufruhr, den das Buch in Israel verursacht hat, hält Kunisch das bizarre, doch auch erfrischende Schillern der Geschichte und ihrer Form entgegen und dass der Autor keiner seiner beiden Erzählstimmen eindeutige Präferenz gewährt.

© Perlentaucher Medien GmbH