Das neue Buch von Jahn Bayley ist die Fortsetzung der Geschichte seiner Ehe mit der Schriftstellerin Iris Murdoch und deren Erkrankung und Tod, die Bayley in "Elegie für Iris" erzählte. Bayley, dessen Frau 1999 an der Alzheimer-Krankheit starb, beschreibt seine Trauer und sein Leben als Witwer, die Leere und das lähmende Verlustgefühl. In dieser Situation tauchen Iris' Freundin Margot und deren Tochter Mella auf, die - ohne voneinander zu wissen - den wehrlosen Witwer mit gutem Essen, einem anständigen Hausputz und Sex aufheitern wollen. Schließlich gelingt es Bayley, die beiden Frauen, von denen er sich vereinnahmt fühlt, in die Flucht zu schlagen. Nun findet er auch die Zeit, sich mit dem Tod seiner Frau und dem plötzlichen Alleinsein nach 45 bewegten, aber glücklichen Ehejahren auseinanderzusetzen. Von Erinnerungen heimgesucht, Bildern gemeinsamer Erlebnisse, Szenen der Krankheit, findet Bayley einen Weg, seine Trauer und die neue Situation akzeptieren zu lernen. Er verläßt das gem einsame Haus in Oxford und beginnt zu reisen. Den Durchbruch bringt der Aufenthalt bei einer gemeinsamen Freundin auf den Kanaren. Hier ist Bayley nicht länger der Gefangene seiner Einsamkeit, sondern kann über die Jahre mit Iris sprechen und versöhnt mit ihr den Blick nach vorn richten. Romantisch, komisch, bewegend und menschlich, ein Zeugnis der Liebe und ein Buch voller Trost, erzählt "Das Haus des Witwers" von Verlust und Weiterleben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das Beste an diesem Buch sei die Umschlaggestaltung. Kein gutes Zeichen, was Andreas Dorschel da verkündet. Dem Erinnerungsgeschäft des Iris Murdoch-Witwers John Bayley traut er nicht über den Weg: Zu kuschelig in seinem Schmerz, der alte Herr, zu flach, zu redselig, wenn auch mitunter so kurzweilig wie ein Sonntagnachmittagsgeplauder. Ganz schlimm aber wirds, meint Dorschel, wenn der Autor (Literaturprofessor a.D.) hauspantoffelig über Dichtung spricht und mit Coleridge auf Du und Du geht. Tipp des Rezensenten: Lieber nur den Einband angucken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Tausende von Lesern waren dankbar für "Elegie für Iris", nicht nur, weil es ein so bewegender Bericht der Hingabe in Krankheit und Gesundheit war, sondern das Portrait der brillanten, exzentrischen Iris Murdoch." (New York Times)