Richard Laymon gehört wohl zu den Autoren, die man entweder mag oder meidet, da seine Bücher die Leserschaft auch nach seinem Tod vor einigen Jahren immer noch spaltet. Da ich bereits einige Bücher von Laymon besitze, wollte ich nun endlich eines seiner Werke lesen und ich habe mich für "Das Haus"
entschieden. Hier habe ich mir eine spannende Geschichte erhofft und auch bekommen.
Zugegeben: Man…mehrRichard Laymon gehört wohl zu den Autoren, die man entweder mag oder meidet, da seine Bücher die Leserschaft auch nach seinem Tod vor einigen Jahren immer noch spaltet. Da ich bereits einige Bücher von Laymon besitze, wollte ich nun endlich eines seiner Werke lesen und ich habe mich für "Das Haus" entschieden. Hier habe ich mir eine spannende Geschichte erhofft und auch bekommen.
Zugegeben: Man merkt dem Buch an, dass es schon mittlerweile dreißig Jahre auf dem Buckel hat, denn auf Handys, Internet und anderen modernen Schnickschnack wird hier verzichtet. Dennoch hat mir der Schreibstil gut gefallen, denn Laymon schildert die Geschehnisse in der Kleinstadt Ashburg schonungslos und stellenweise auch recht brutal, sodass ich zum Teil bei seinen Schilderungen eine Gänsehaut bekam. Durch die vielen Perspektiven lernt man die Figuren dazu gut kennen und verpasst nahezu nichts, was in Ashburg vor sich geht.
In "Das Haus" geht es um das Sherwood-Haus, ein leerstehendes Haus, dass nach dem Mord der Familie Sherwood vor vielen Jahren nicht mehr bezogen wurde. Dennoch ist der Ort immer wieder Schauplatz für Schaulustige, die das Haus genauer inspizieren wollen, doch schnell wird auch klar, dass die Morde, die damals stattfanden, noch lange nicht vorbei sind, denn an Halloween soll eine Party in dem Haus stattfinden, bei dem die halbe Schule von Ashburg und auch deren Lehrer eingeladen sind. Dazu wird direkt am Anfang der Geschichte ein Polizist ermordet - eine Tat, die die Menschen in Ashburg noch lange beschäftigen wird, denn die Suche nach dem Mörder dauert recht lange an.
Dazu besteht die Geschichte aus Figuren, die fast alle etwas zu verheimlichen haben oder sogar kriminell sind. Da gibt es z.B. den Polizisten Sam, der sich erst nach langer Zeit zu seiner Freundin bekennt und sie danach direkt mit einer anderen Frau betrügt. Dann gibt es da noch Eric, ein eher schüchterner Junge und Außenseiter, der den Freund seiner Mutter nicht akzeptiert und alles in Bewegung setzt, um diesen wieder loszuwerden, gleichzeitig verurteilt er seine Mutter dafür, dass sie seinen Vater nie geheiratet, sondern verlassen hat.
Die sogenannte Party, die im Sherwood-Haus stattfindet, wird sehr detailliert und brutal geschildert, sodass die Geschichte nicht zwingend für jedermann geeignet ist. Der Mörder geht dabei extrem genau und brutal vor und die Auflösung zum Schluss hat mir eine Gänsehaut beschert. Man muss zwar sagen, dass das Ende allgemein etwas zu kurz und lieblos geraten ist und die Geschichte noch gut und gerne dreißig Seiten mehr durchaus hätte vertragen können, aber insgesamt ist es doch in Ordnung.
Das Cover gefällt mir sehr gut und passt hervorragend zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung hat mir ebenfalls direkt zugesagt, sodass ich "Das Haus" nur zu gerne eine Chance gegeben habe.
Kurz gesagt: "Das Haus" ist ein schonungsloser und oftmals brutaler Roman, der sicherlich nicht für jedermann geeignet ist, aber einen durchaus in den Bann ziehen kann. Dazu konnte der Autor mit vielseitigen Figuren und einem interessanten, detailverliebten Schreibstil bei mir punkten. Minderjährige sollten von dem Werk grundsätzlich die Finger lassen, wer jedoch Fan des Autors oder von Stephen King ist und gerne Horrorfilme ohne großartige Tiefe schaut, der wird von "Das Haus" begeistert sein.