Der neue Roman von Monika Maron!
Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.
Das Haus ist ein ebenso ergreifender wie weiser Gesellschaftsroman, in dem Monika Maron universelle Themen des Lebens, der Liebe und des Alters neu verhandelt.
Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.
Das Haus ist ein ebenso ergreifender wie weiser Gesellschaftsroman, in dem Monika Maron universelle Themen des Lebens, der Liebe und des Alters neu verhandelt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Cornelia Geißler liest interessiert den neuen Roman von Monika Maron. Hier bezieht eine ehemalige Kulturjournalistin aus Berlin im fiktiven Bossin in Mecklenburg-Vorpommern ein Zimmer in einer Alten-WG, resümiert Geißler. Die anderen Charaktere werden abhängig von ihrer Beziehung zur "für Melancholie viel zu abgebrühten" Ich-Erzählerin mal mehr, mal weniger ausführlich beschrieben, erfahren wir. Das gemeinschaftliches Wohnen kommt dabei weniger vor, so Geißler, nur für Diskussionen am Küchentisch kommt über alle möglichen politischen Themen kommen die Bewohner zusammen, die Meinungen scheiden sich aber, als ein Hund adoptiert werde soll. Dabei fällt Geißler die Zurückhaltung der Autorin auf, etwas Streitbares in ihrem Roman zu vertreten. Durch den Brand von Notre-Dame und den Brand eines lokalen Waldes, lesen wir, verzweifeln Marons Charaktere schließlich. Wie Menschen ihre einstigen Gewissheiten verlieren: Das zeigt Maron hier "eindrücklich", schließt Geißler.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2023Solange nur die böse Welt den Weg nach Bossin nicht findet
Altersroman im besten Sinne: "Das Haus" profitiert von seinem Thema ebenso wie von der Erfahrung der Autorin Monika Maron.
Von Andreas Platthaus
Von Andreas Platthaus
Auf Seite 112 von Monika Marons neuem Roman "Das Haus" wird ein anderer Roman erwähnt: "Unterleuten" von Juli Zeh. Erschienen 2016, wurde der so etwas wie das literarische Manifest des Stadt-Land- und des Ost-West-Gegensatzes, gelesen hier wie da. Vor allem aber dort, wo er spielt, im ländlichen Brandenburg, und deshalb muss Monika Maron den von Juli Zeh nach deren fiktivem Handlungsort gewählten Buchtitel gar nicht mehr nennen, wenn es um die Verdrossenheit der Bürger jenes Dorfes nahe der polnischen Grenze geht, das nun wiederum sie sich ausgedacht hat: "Die machen ja doch, was sie wollen, sagte sie und wischte mit einer resignierten Handbewegung ein paar Staubkörner vom Tisch. Sie klärte uns über die unterschiedlichen Interessenlagen im Dorf auf. Wer Land hat, ist natürlich für die Windräder, weil er jedes Jahr eine Menge Geld für die Pacht kassiert. Es gibt sogar einen Roman darüber, den haben hier alle gelesen, genau so ist es. Aber was soll man machen."
Monika Marons Unterleuten heißt Bossin, und das bei ihr titelgebende Haus ist ein renovierter Herrensitz, in dem sich die bereits über siebzigjährige Icherzählerin Eva im Frühjahr 2019 einer erst kürzlich begründeten Alters-WG zugesellt. Acht Menschen finden sich zusammen: neben Eva noch deren beste Freundin Katharina, die das Haus geerbt und den anderen mietfrei zur Verfügung gestellt hat, dann Evas älteste (aber eben nicht beste) Freundin Sylvie, das Akademikerehepaar Müller, die ehemalige Buchhändlerin Mary, der verwitwete homosexuelle Galerist Michael und der von seiner zwanzig Jahre jüngeren Gattin verlassene Physiker Johannes. Bis auf Letzteren, der zuvor in Dresden lebte, sind alle aus Berlin nach Bossin aufs Land gezogen.
Dieses Modell der Lebensführung hat Konjunktur, nicht nur in der Realität, sondern längst auch literarisch. Nicht nur "Unterleuten" lässt grüßen (und wird gegrüßt), auch Daniela Krien hat vor zwei Jahren einen thematisch eng verwandten Roman herausgebracht, der zum Bestseller avanciert ist: "Der Brand", in dem es allerdings um ein Urlaubshaus ging, also eine temporäre Bleibe, in die sich ein mittelaltes Paar aus Dresden während der Corona-Pandemie für gerade einmal drei Wochen zurückzieht. Aber Setting und Motivation sind die gleichen, und auch die splendid isolation der Hausbewohner beider Bücher entsprechen einander. Mit den einheimischen Dörflern gibt es jeweils kaum Berührung; das eingangs zitierte Gespräch von Eva mit einer Frau aus Bossin gehört schon zu den intensivsten Kontakten zwischen Haus und Ort in Monika Marons Roman. Man genügt sich selbst in der Alters-WG, bleibt auswärtig, ist wie im Dauerurlaub, weil die ganzen Zumutungen des Alltags zurückgeblieben sind - "ich begann mich nach Bossin zu sehnen, nach der Stille, nach dem Haus mit seinen Bewohnern, die nicht zueinander passen, aber auf eine gewisse Weise doch", stellt Johannes nach seiner Rückkehr von einem zwischenzeitlichen Besuch in Dresden fest, "ich sehnte mich nach der Neutralität des Ortes, in der man nicht Partei sein musste, wo man schweigen durfte, wenn man nicht reden wollte". Mag sich die Welt doch wandeln, solange sie nur den Weg nach Bossin nicht findet.
Der Konflikt mit dem übrigen Ort, der sich nicht in herrschaftlichem Ambiente vor der Wirklichkeit verschanzen kann, wäre programmiert, so könnte man meinen, doch er tritt nicht ein. Das unterscheidet Monika Marons Buch von Juli Zehs, und man darf deshalb gespannt sein, ob auch "Das Haus" zur Standardlektüre im realen Handlungsumfeld werden wird. Zu wünschen wäre es, denn Maron hat nach einigen gesellschaftspolitisch erregten Büchern wieder zur kühlen Abgeklärtheit jener Analysen zurückgefunden, die ihr Schreiben vom legendären Debüt "Flugasche" (1981, noch als DDR-Autorin geschrieben, aber nur im Westen erschienen) über den Roman "Animal triste" (1996) bis zum Großessay "Bitterfelder Bogen" (2009) auszeichnete. Natürlich spielt dabei eine Rolle, dass Maron selbst sogar schon die achtzig hinter sich gelassen hat und sich also in die Müdigkeit ihres neuen Romanpersonals angesichts der Zumutungen eines sich verändernden Umfelds hineindenken kann, aber wie sie das ohne jeden billigen Zorn über diese Entwicklungen tut, das kann man resignativ oder altersweise nennen - es ist jedenfalls das Psychogramm einer Generation, die in den kommenden Jahrzehnten einen immer größeren Anteil an der Gesellschaft einnehmen wird. Und noch einen sehr kleinen Anteil an dem hat, was in deutscher Prosa erzählt wird. Aber es ist ja auch noch ein relativ junges Phänomen, dass Schriftsteller so alt werden und dabei nicht nur aktiv bleiben, sondern sich auch dem widmen, was ihnen beim Altwerden widerfährt.
Monika Marons Icherzählerin hat dabei jenen Außenseiterstatus inne, den die Autorin selbst gerne kultiviert. Eva ist wider Willen in Bossin, denn man hat sie aus der Berliner Wohnung getrieben, und städtischer Ersatz ist unfinanzierbar für eine ehemalige Rundfunkredakteurin (so gut scheinen die Altersbezüge der Öffentlich-Rechtlichen nicht zu sein). Nach Bossin geht Eva nach eigener Überzeugung jedoch nur als Notlösung, zum Übergang, und als zuletzt Angekommene und eigentlich bereits wieder Absprungbereite schaut sie auf die noch locker etablierten Strukturen und Psychodynamiken des noblen Ruhesitzes wie eine Ethnologin in teilnehmender Beobachtung. Dass sich die im Haus versammelte Gemeinschaft nicht nur aus Schöngeistern rekrutiert - Galerist und Physiker sind praktisch veranlagt, Frau Müller agiert als durchaus subtile Manipulatorin -, macht das Ganze beim Lesen nur noch interessanter. Wie auch die Tatsache, dass die Handlung im Jahr 2019 angesiedelt ist, also gerade noch vor der Pandemie. Unser Wissen um sie aber setzt alle Erwägungen des Romanpersonals betreffs erwünschter Isolation in ein grelles Licht.
Dass es Schwächen gibt in "Das Haus" - es ist unbenommen. Bisweilen verliert Maron den Überblick über ihr Konstrukt (so feiert Sophie zum Beispiel früh im Buch ihren achtundsechzigsten Geburtstag, der achtzig Seiten später dann als siebenundsechzigster bezeichnet wird), und das Fanal des Brandes von Notre-Dame zu Beginn des Geschehens wird über die Schilderung des folgenden Glutsommers von 2019 zur plakativen Feuermetapher, die schließlich konkrete Gestalt annimmt - was mittlerweile jedoch keine Originalität mehr für sich beanspruchen kann. Kriens Roman trug das Thema ja schon im Titel, Christian Petzold hat in seinem jüngsten Spielfilm "Roter Himmel" mit dem Feuer mehr als nur gespielt, und in Marion Poschmanns neuem Roman, "Chor der Erinnyen" (F.A.Z. vom 10. Oktober), ist die Gefahr von Waldbränden ebenfalls präsent. Aber wer Marons "Das Haus" als Roman einer Gesellschaft liest, in der es brennt, begeht einen Fehler. Die Illusionen, die er in Rauch aufgehen lässt, sind höchst private. Und das wahre Risiko ist der Rückzug.
Monika Maron: "Das Haus" Roman.
Hoffmann und Campe, Hamburg 2023.
237 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Altersroman im besten Sinne: "Das Haus" profitiert von seinem Thema ebenso wie von der Erfahrung der Autorin Monika Maron.
Von Andreas Platthaus
Von Andreas Platthaus
Auf Seite 112 von Monika Marons neuem Roman "Das Haus" wird ein anderer Roman erwähnt: "Unterleuten" von Juli Zeh. Erschienen 2016, wurde der so etwas wie das literarische Manifest des Stadt-Land- und des Ost-West-Gegensatzes, gelesen hier wie da. Vor allem aber dort, wo er spielt, im ländlichen Brandenburg, und deshalb muss Monika Maron den von Juli Zeh nach deren fiktivem Handlungsort gewählten Buchtitel gar nicht mehr nennen, wenn es um die Verdrossenheit der Bürger jenes Dorfes nahe der polnischen Grenze geht, das nun wiederum sie sich ausgedacht hat: "Die machen ja doch, was sie wollen, sagte sie und wischte mit einer resignierten Handbewegung ein paar Staubkörner vom Tisch. Sie klärte uns über die unterschiedlichen Interessenlagen im Dorf auf. Wer Land hat, ist natürlich für die Windräder, weil er jedes Jahr eine Menge Geld für die Pacht kassiert. Es gibt sogar einen Roman darüber, den haben hier alle gelesen, genau so ist es. Aber was soll man machen."
Monika Marons Unterleuten heißt Bossin, und das bei ihr titelgebende Haus ist ein renovierter Herrensitz, in dem sich die bereits über siebzigjährige Icherzählerin Eva im Frühjahr 2019 einer erst kürzlich begründeten Alters-WG zugesellt. Acht Menschen finden sich zusammen: neben Eva noch deren beste Freundin Katharina, die das Haus geerbt und den anderen mietfrei zur Verfügung gestellt hat, dann Evas älteste (aber eben nicht beste) Freundin Sylvie, das Akademikerehepaar Müller, die ehemalige Buchhändlerin Mary, der verwitwete homosexuelle Galerist Michael und der von seiner zwanzig Jahre jüngeren Gattin verlassene Physiker Johannes. Bis auf Letzteren, der zuvor in Dresden lebte, sind alle aus Berlin nach Bossin aufs Land gezogen.
Dieses Modell der Lebensführung hat Konjunktur, nicht nur in der Realität, sondern längst auch literarisch. Nicht nur "Unterleuten" lässt grüßen (und wird gegrüßt), auch Daniela Krien hat vor zwei Jahren einen thematisch eng verwandten Roman herausgebracht, der zum Bestseller avanciert ist: "Der Brand", in dem es allerdings um ein Urlaubshaus ging, also eine temporäre Bleibe, in die sich ein mittelaltes Paar aus Dresden während der Corona-Pandemie für gerade einmal drei Wochen zurückzieht. Aber Setting und Motivation sind die gleichen, und auch die splendid isolation der Hausbewohner beider Bücher entsprechen einander. Mit den einheimischen Dörflern gibt es jeweils kaum Berührung; das eingangs zitierte Gespräch von Eva mit einer Frau aus Bossin gehört schon zu den intensivsten Kontakten zwischen Haus und Ort in Monika Marons Roman. Man genügt sich selbst in der Alters-WG, bleibt auswärtig, ist wie im Dauerurlaub, weil die ganzen Zumutungen des Alltags zurückgeblieben sind - "ich begann mich nach Bossin zu sehnen, nach der Stille, nach dem Haus mit seinen Bewohnern, die nicht zueinander passen, aber auf eine gewisse Weise doch", stellt Johannes nach seiner Rückkehr von einem zwischenzeitlichen Besuch in Dresden fest, "ich sehnte mich nach der Neutralität des Ortes, in der man nicht Partei sein musste, wo man schweigen durfte, wenn man nicht reden wollte". Mag sich die Welt doch wandeln, solange sie nur den Weg nach Bossin nicht findet.
Der Konflikt mit dem übrigen Ort, der sich nicht in herrschaftlichem Ambiente vor der Wirklichkeit verschanzen kann, wäre programmiert, so könnte man meinen, doch er tritt nicht ein. Das unterscheidet Monika Marons Buch von Juli Zehs, und man darf deshalb gespannt sein, ob auch "Das Haus" zur Standardlektüre im realen Handlungsumfeld werden wird. Zu wünschen wäre es, denn Maron hat nach einigen gesellschaftspolitisch erregten Büchern wieder zur kühlen Abgeklärtheit jener Analysen zurückgefunden, die ihr Schreiben vom legendären Debüt "Flugasche" (1981, noch als DDR-Autorin geschrieben, aber nur im Westen erschienen) über den Roman "Animal triste" (1996) bis zum Großessay "Bitterfelder Bogen" (2009) auszeichnete. Natürlich spielt dabei eine Rolle, dass Maron selbst sogar schon die achtzig hinter sich gelassen hat und sich also in die Müdigkeit ihres neuen Romanpersonals angesichts der Zumutungen eines sich verändernden Umfelds hineindenken kann, aber wie sie das ohne jeden billigen Zorn über diese Entwicklungen tut, das kann man resignativ oder altersweise nennen - es ist jedenfalls das Psychogramm einer Generation, die in den kommenden Jahrzehnten einen immer größeren Anteil an der Gesellschaft einnehmen wird. Und noch einen sehr kleinen Anteil an dem hat, was in deutscher Prosa erzählt wird. Aber es ist ja auch noch ein relativ junges Phänomen, dass Schriftsteller so alt werden und dabei nicht nur aktiv bleiben, sondern sich auch dem widmen, was ihnen beim Altwerden widerfährt.
Monika Marons Icherzählerin hat dabei jenen Außenseiterstatus inne, den die Autorin selbst gerne kultiviert. Eva ist wider Willen in Bossin, denn man hat sie aus der Berliner Wohnung getrieben, und städtischer Ersatz ist unfinanzierbar für eine ehemalige Rundfunkredakteurin (so gut scheinen die Altersbezüge der Öffentlich-Rechtlichen nicht zu sein). Nach Bossin geht Eva nach eigener Überzeugung jedoch nur als Notlösung, zum Übergang, und als zuletzt Angekommene und eigentlich bereits wieder Absprungbereite schaut sie auf die noch locker etablierten Strukturen und Psychodynamiken des noblen Ruhesitzes wie eine Ethnologin in teilnehmender Beobachtung. Dass sich die im Haus versammelte Gemeinschaft nicht nur aus Schöngeistern rekrutiert - Galerist und Physiker sind praktisch veranlagt, Frau Müller agiert als durchaus subtile Manipulatorin -, macht das Ganze beim Lesen nur noch interessanter. Wie auch die Tatsache, dass die Handlung im Jahr 2019 angesiedelt ist, also gerade noch vor der Pandemie. Unser Wissen um sie aber setzt alle Erwägungen des Romanpersonals betreffs erwünschter Isolation in ein grelles Licht.
Dass es Schwächen gibt in "Das Haus" - es ist unbenommen. Bisweilen verliert Maron den Überblick über ihr Konstrukt (so feiert Sophie zum Beispiel früh im Buch ihren achtundsechzigsten Geburtstag, der achtzig Seiten später dann als siebenundsechzigster bezeichnet wird), und das Fanal des Brandes von Notre-Dame zu Beginn des Geschehens wird über die Schilderung des folgenden Glutsommers von 2019 zur plakativen Feuermetapher, die schließlich konkrete Gestalt annimmt - was mittlerweile jedoch keine Originalität mehr für sich beanspruchen kann. Kriens Roman trug das Thema ja schon im Titel, Christian Petzold hat in seinem jüngsten Spielfilm "Roter Himmel" mit dem Feuer mehr als nur gespielt, und in Marion Poschmanns neuem Roman, "Chor der Erinnyen" (F.A.Z. vom 10. Oktober), ist die Gefahr von Waldbränden ebenfalls präsent. Aber wer Marons "Das Haus" als Roman einer Gesellschaft liest, in der es brennt, begeht einen Fehler. Die Illusionen, die er in Rauch aufgehen lässt, sind höchst private. Und das wahre Risiko ist der Rückzug.
Monika Maron: "Das Haus" Roman.
Hoffmann und Campe, Hamburg 2023.
237 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Wer Marons Roman als Roman einer Gesellschaft liest, in der es brennt, begeht einen Fehler. Die Illusionen, die er in Rauch aufgehen lässt, sind höchst private.« Andreas Platthaus Frankfurter Allgemeine Zeitung