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Wahrscheinlich hat der, jedenfalls bei der Jagd nach den besseren und gut entlohnten Arbeitsstellen, noch die besten Chancen, der die doppelten Anforderungen des Arbeitsmarktes frühzeitig in sein Inneres aufgenommen hat. Er muss deshalb in seinem Verhalten in einer für ihn und andere besonders glaubhaften, wenig gespielten Weise sich als marktfähig und verwertbar anpreisen.Dem Einzelnen, dessen Arbeitskraft vom Unternehmer eingekauft wird, erscheint jedoch seine erfolgreiche Selbstdarstellung als Ergebnis seiner eigenen, ganz privaten Geschicklichkeit. Hat er es geschafft, den begehrten Posten…mehr

Produktbeschreibung
Wahrscheinlich hat der, jedenfalls bei der Jagd nach den besseren und gut entlohnten Arbeitsstellen, noch die besten Chancen, der die doppelten Anforderungen des Arbeitsmarktes frühzeitig in sein Inneres aufgenommen hat. Er muss deshalb in seinem Verhalten in einer für ihn und andere besonders glaubhaften, wenig gespielten Weise sich als marktfähig und verwertbar anpreisen.Dem Einzelnen, dessen Arbeitskraft vom Unternehmer eingekauft wird, erscheint jedoch seine erfolgreiche Selbstdarstellung als Ergebnis seiner eigenen, ganz privaten Geschicklichkeit. Hat er es geschafft, den begehrten Posten erklommen, dann werden die Demütigungen der Verlierer schnell vergessen. Der Stolz sich ganz alleine durchkämpft und es geschafft zu haben, wird zum brüchigen Sockel des eigenen Selbstbewusstseins.Über solche verherrschenden Deutungen, über solche Individualisierungen, in denen der einzelne als seines Glückes Schmied erscheint, findet eine Ideologie der bürgerlichen Sachkenner auch noch Eingang in das Alltagsbewusstseins und in die Persönlichkeitsentwicklung derjenigen, die als Aussortierte unter ihr am meisten zu leiden haben.Solche Botschaften gibt uns Orientierung, und unterstützt uns bei der Wahrnehmung des Leistungsvermögens der Anderen bei uns etwas auszulösen, diese Anderen, zur Verbesserung meiner eigenen Marktchancen, auszuschalten. Dieses beruhigende Signal des fremden Leidens und des fremden Niedergangs auf dem Arbeitsmarkt gibt uns eine angstfreie Sicht der eigenen Lebenslage.Der Marktfähige musste erfolgreich instrumentalisiert werden, um selbst zum brauchbaren Instrument werden zu können.Der innige Gebrauch vom vorgefertigten Alltagsbewusstsein hilft uns, Bedrohungen und Konfliktfälle mit Abwehrregeln und einer erlernten Abgestumpftheit zu überstehen.Doch es muss nach den Mechanismen gefragt werden, wodurch sich unsere Welt, in die die Gesellschaft sich für uns verwandelt, so erklärt.Dieses Buch versucht diese unbewussten Zwänge ausfindig zu machen. Eswill nicht die Moral in Stellung bringen, sondern die inszenierte Realität begreiflich und fassbar machen. Die Menschen hinter ihren Masken aufsuchen.Es muss etwas geben was sich hinter der Abrichtung, hinter der Maske verbirgt. Was versteckt sich hinter dem Blumenkübel, hinter dem beseelen der feinen Bekleidung und Mittelklassewagen, hinter schablonenhaften Verhalten? Was versteckt sich hinter Seidenkrawatten und der Anhäufung von Geld? Wer reicht uns die Masken?
Autorenporträt
Helmut Hoppe, Jahrgang 1943, begann eine technische Ausbildung und war als Kraftwerksmeister in einem großen E-Werk beschäftigt. Einige Jahre war er auch als Lehrlingsausbilder tätig. Privat hat er sich schon früh mit Sozialwissenschaften befasst. Die Soziologen Oskar Negt und Pierre Bourdieu haben ihn einfach begeistert. Seit 2002 hat er sechs Semester Vorlesungen für Soziologie und Sozialpsychologie besucht. Daneben ist er seit 2004 als Schachlehrer an Grundschulen tätig. Im Mai 2009 erschien beim Tredition-Verlag sein Buch: Die Unbrauchbaren .