Wer die Schatzkammer des Dommuseums in Fritzlar betritt, dessen Blick wird gefangen von einem Gemmenkreuz, das nach der Lokaltradition als Heinrichskreuz bezeichnet wird. Besonders fallen dem Betrachter die Farbenvielfalt der 346 Edelsteine sowie die in der Vierung des Kreuzes befindlichen Kreuzreliquien ins Auge. Staunen erfasst den Besucher, wenn er die filigranen Gravurarbeiten auf der Ruckseite des Kreuzes betrachtet. Das Fritzlarer Heinrichskreuz gehört zu einem der schönsten Gemmenkreuze, die sich im deutschen Sprachraum befinden. Aus Anlass des 1000-jährigen Jubiläums wird dieser Band herausgegeben, um erstmals eine zusammenfassende Studie über dieses Kreuz vorzulegen. Zugleich wird das Lokalkolorit des 11. und 12. Jahrhunderts unter die Lupe genommen. Der Herausgeber des Bandes, Pfarrer Dr. Jürgen Kämpf, der als Kaplan von 2011 bis 2018 in Fritzlar tätig war, fasste die bisherigen Erkenntnisse über das Heinrichskreuz zusammen und unternimmt den Versuch einer Deutung des Kreuzes. Clemens Lohmann, der viele Jahrzehnte als Stadtarchivar in Fritzlar arbeitete, untersucht das Lokalkolorit und gibt so einen Einblick in das Leben jener Zeit in Fritzlar.