Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Archäologie, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für klassische Archäologie), Veranstaltung: Grabmonumente I, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lykier, ein kleinasiatisches Volk, gerieten Mitte des 6. Jahrhunderts in den Sog der Expansionsbestrebungen der Perser. Trotz der stets ernsthaften Bemühungen gegen die persische Invasion, konnten sie nur teilweise militärische Erfolge zusammen mit den Karern verbuchen. Nur gelang es ihnen nicht, die vollkommene Autonomie zu wahren. So wurden sie im 5. und 4. Jahrhundert zu Satrapen der Perser. Das sollte sich bis zu den Feldzügen Alexanders nicht ändern. Das Grabmonument von Gölbasi-Trysa, welches auch Heroon von Trysa genannt und in dieser Arbeit das thematisiert werden soll, gehört zur lykischen Kultur dieser Zeit. Es ist mit seinem Reliefschmuck eines der ungewöhnlichsten Grabmäler der lykischen Geschichte. Der Begriff Heroon leitet sich von dem griechischen Wort Heros ab und bedeutet in diesem Zusammenhang, die Erhebung eines Verstorbenen zu einem Heros nach dessen Tod. Im Kontext besagt es, dass der Tote eine Mittlerfunktion zwischen Göttern und Sterblichen einnimmt und ihm per Totenkult am Ort der Bestattung gehuldigt wird. Das verspricht ihm ein Leben auf der Insel der Seligen. Der in der heutigen südlichen Türkei befindliche Grabbezirk ist nur wenige Kilometer von der südlichen Küste entfernt. Leider ist das eigentliche Grabmonument nur noch fragmentarisch erhalten. Aus diesem Grund werden sich die folgenden Aufzeichnungen auf den heiligen Bezirk, in dem sich das Grabhaus befand, stützen. Besonderes Augenmerk wird dabei dem Herrscherkult in Trysa zugemessen.Kapitel 2 wird sich zunächst auf die Forschungsgeschichte des Heroons beziehen, Punkt 3 widmet sich anschließend dem Aufbau des gesamten Grabbezirks. Hier wird auch etwas detaillierter auf den Eingangsbereich und auf das eigentliche Grabhaus eingegangen. Abschnitt 4 thematisiert sowohl die Friesen außerhalb des heiligen Bezirks an der Südwand, als auch jene auf den Innenwänden. Besonderes Augenmerk unterliegt dabei der Kalydonischen Eberjagd und der Stadtbelagerungsszene, die zu den qualitativ besten Darstellungen des Heroons gehören. Daraus resultierend folgt die Datierung der Grabanlage mit einem abschließenden Fazit unter Punkt 6.
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