Ein Zirkusdirektor reist im Jahr 1900 in die Südsee und findet dort die Sensation für die Manege: ein Wesen, halb Fisch, halb Frau. 16 Jahre später - mitten im Ersten Weltkrieg - inszeniert der Zirkus ein furioses Unterwasser-Spektakel in Berlin, bei dem ein Nachbau der mystischen Stadt Vineta vor den Augen des erstaunten Publikums in den Spreefluten versinkt. Und an jenem Tag beginnt zwischen dem Direktor und der jungen Statistin Charlotte eine Liebesgeschichte, die vom wilhelminischen Deutschland bis in das Berlin nach der Jahrtausendwende reicht ...Die kurze und grausame deutsche Kolonialgeschichte, Verrat und Intrigen am Ende des Zweiten Weltkriegs, und das Berlin der neuen Mitte an einem heißen Spätsommertag 2013 - das alles durchläuft »Herz des, Aals« von Anne Hahn, getragen von einem wunderbar melancholischen Grundton. Das goldene Zeitalter des Zirkus zwischen Vaudeville und hoher Unterhaltungskunst wird mit literarischer Akrobatik zu neuem Leben erweckt.