Nachdem die Unbilden des ersten Romanes umschifft sind wohnt das nicht mehr ganz so durchschnittliche Durschnittsmädchen Dawn Warden (die sich selber treffend öfters als dummes Schaf bezeichnet) mit ihrer großen Liebe, dem 100 Jahre ältere Vampir (bzw. der altgriechischen Variante Lamia) Julien
DuCranier zusammen. Dumm nur, dass die Vampire nicht mit der Zeit gegangen sind und noch in ihren alten…mehrNachdem die Unbilden des ersten Romanes umschifft sind wohnt das nicht mehr ganz so durchschnittliche Durschnittsmädchen Dawn Warden (die sich selber treffend öfters als dummes Schaf bezeichnet) mit ihrer großen Liebe, dem 100 Jahre ältere Vampir (bzw. der altgriechischen Variante Lamia) Julien DuCranier zusammen. Dumm nur, dass die Vampire nicht mit der Zeit gegangen sind und noch in ihren alten Vorstellungen verhaftet sind, was die Partnerwahl angeht. Die passenden Männer werden von den männlichen Verwandten vorsortiert und dürfen sich bei der Braut bewerben. Aus dieser Vorauswahl hat sie dann die Wahl. Leider, leider hat Onkel Vlad Julien nicht in die engere Wahl gezogen hat. Aber Bastien sieht auch engelsgleich aus. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Nur um sicherzugehen, dass es keiner seit dem ersten Band vergessen hat, wird hier noch einmal betont: Julien ist SCHÖN! Von einer raubtierhaften Eleganz, auch seine Rückansicht ist nicht zu verachten (S. 9). Und erst im silbrigen Mondschein! Da ist sein Oberkörper noch atemberaubender und seine Gesichtszüge sind mindestens genauso perfekt wie der Rest seines Körpers. – Nein! Perfekter!(S. 82). Sexy, sinnlich und auf eine unterschwellige Art gefährlich, die ihn umso faszinierender macht (S. 231). Dawn fragt sich dementsprechend auch zu recht, was er in ihr finden mag (S. 85), zumal er über 100 Jahre älter ist. Da ist Berlusconi, der mit einer 17 Jährigen geht ja noch fast gleichaltrig, aber Dawn bezeichnet Julien trotzdem als „Jungen“ (S. 245)
Liebe Teeniemädels, wenn ich euch von diesem Träumen nicht bald verabschiedet werdet ihr als Jungfrauen sterben, denn Männer sind leider seltenst von raubtierhafter Eleganz und wenn, dann habe sie kein Interesse an Euch sondern an eurem besten Freund. Man sollte schon froh sein, wenn sie halbwegs gepflegt und rasiert sind.
Diesmal jedoch verfolgt die Autorin auch einen Bildungsauftrag, so finden sich auf S. 20 ganze Passagen auf Spanisch (leider ohne die dazugehörige Übersetzung). Später noch wird ein wenig Französisch (S. 200) unübersetzt dazu gemischt.
Und natürlich dürfen auch in diesem Band die Logikfehler nicht fehlen:
S. 83: Nach dem, was gestern in der Schule geschehen war. Es war vorgestern nicht gestern. Liebe Autorin, führe beim Schreiben doch einfach einen Kalender.
Generell, wenn man sicherstellen will, dass jemand nicht noch einmal wiederkommt, und wenn man weiß, dass derjenige ein Vampir/Lamia ist, dann tötet man ihn, köpft ihn, pfählt ihn und verbrennt ihn und wirft ihn nicht halbtot in einen Fluss, damit man ihn dann einen weiteren ereignislosen Band lang jagen kann. Das ist unlogisch und dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass es weh tut.
Nebenbei es heißt das Virus und nicht der Virus (S. 153)
Insgesamt zieht sich das Buch ereignislos wie Kaugummi durch die Seiten. Es passiert nicht viel. Halloweenball, Kürbisschnitzen, Dates, das übliche amerikanische Teenieleben, das man so und ähnlich schon in X-Büchern hatte.
Fazit: Nur für Biss Fans oder Leser, denen Vampirgeschichten noch nicht zu den Ohren rauskommen.