Lady Ariana of Clairmont ist auf dem Weg nach Frankreich, um ihren entführten Bruder Kenrick zu befreien. Der ehemalige Templer wurde vermutlich wegen seiner geheimen Forschungen über einen magischen Kelch mit ungeheuren Kräften entführt.
Doch Arianas Begleiter wird schon in London ermordet, sie
selbst gerät in ernste Gefahr, aus der sie der verwegene Braedon le Chasseur rettet und ihr auch…mehrLady Ariana of Clairmont ist auf dem Weg nach Frankreich, um ihren entführten Bruder Kenrick zu befreien. Der ehemalige Templer wurde vermutlich wegen seiner geheimen Forschungen über einen magischen Kelch mit ungeheuren Kräften entführt.
Doch Arianas Begleiter wird schon in London ermordet, sie selbst gerät in ernste Gefahr, aus der sie der verwegene Braedon le Chasseur rettet und ihr auch weiter seine Hilfe anbietet, Doch ob die wirklich so selbstlos ist, muß sich Ariana bald fragen.
Bei Büchern aus dem Lyx Verlag habe ich schon grundsätzlich keine so hohe Erwartungshaltung, aber wenn man mal was locker, leicht und anspruchsloses mit einem Schuß Romatik sucht, wird man hier doch oftmals fündig.
Was dem Leser aber hier unter dem Deckmantel von historisch angehauchter Fantasy geboten wird, ist schlichtweg ein Schmachtfetzen aller erster Güte! Historisch ist hier absolut gar nichts, wenn nicht am Anfang des ersten Kapitels die Jahreszahl 1275 stehen würde, könnte das Buch auch zu jeder beliebig anderen Zeit spielen. Ein paar Ritter zu Pferde und ein Edelfräulein in Not machen noch keinen historischen Roman!
Dabei fängt das Buch ganz interessant an mit einem Prolog der dem Leser die Geschichte um den magischen Kelch näher bringt. Doch sowie Ariana und Braedon aufeinander treffen, gleitet das Ganze zu einem wirklich billigen Schmachtfetzten ab! Episch ausgewalzte, mehr als kitische Sexszenen und schmalzige Liebesergüsse überlagern die Geschichte, der Teil um den magischen Aspekt wird völlig vernachlässigt und verkümmert zu ehr dünner Randkulisse. Viele Fragen bleiben hier ungeklärt oder werden nur lieblos kurz angerissen um wieder Platz für die breit ausgewalzte Anziehungskraft zwischen den Hauptfiguren zu machen. Dabei ist die Liebesgeschichte auch noch mehr als vorhersehbar. Junge, wunderschöne und mutige (und dabei völlig naive) Heldin trifft auf stattlichen Verführer vom Typ einsamer Wolf, dessen Herz sie quasi im Flug erobert und trotz aller Gefahren auf ein Happy End zusteuert. Nun ja ich empfand das mehr als banal, da die Figuren auch nicht mal annähernd eine Entwicklung durchlaufen.
Die Idee mit dem magischen Kelch, der in 4 Teile zersprungen ist und auf den nun verschiedene Parteien die Jagd eröffnet haben, fand ich dabei ganz gut, doch wie schon gesagt, bleibt dieses Thema zugusten der sehr einfach und schwülsitig gestrickten Liebesgeschichte außen vor, aus diesem Thema hätte man viel mehr machen können.
Wenn amerikanische Autoren/Innen behaupten, historische Romane zu schreiben, ist ja eh immer etwas Vorsicht geboten, so erschließt sich für mich nicht, warum eine Schenke in Rouen (Frankreich) einen englischen Namen trägt. Rouen liegt ca. 300 km entfernt vom Mont-Saint-Michel, wie die Figuren diese Strecke im 13. Jahrhundert, im Winter und zu Pferde innerhalb kürzester Zeit überwinden konnten, bleibt ein ebensolches Rätsel, die Recherche war hier wohl ebenso nebulös wie der historische Hintergrund im Buch! Normaler Weise ziehe ich mich nicht an Kleinigkeiten hoch und ich will auch keine Haarspalterei betreiben, aber wenn eben auch der ganze Rest bei einem Buch nichts stimmt, dann stoßen auch Kleinigkeiten auf!
FaziT: für mich ein voller Fehlgriff! Abgesehen von den unsäglichen, episch breit ausgewalzten Sexszenen und schwülstigen Liebesergüssen, ist an dem Buch aber auch nichts historisch! Ein paar mit Schwertern herumfuchtelnde Ritter und eine Jahreszahl am Anfang des ersten Kapitels machen noch keinen historischen Roman. Die eigentliche Handlung rund um den magischen Kelch, die wirklich interessant hätte sein können, wird zugusten der wirklich schwülstigen Liebesgeschichte vernachlässigt. Das man wirklich tolle historische Fantasyromane mit einem Schuß Romantik schreiben kann, haben Autorinnen wie Ju Honisch oder Gail Carriger bewiesen! Schade, aus der Story hätte man wesentlich mehr machen können! Die anderen Teile werde ich mir wohlweislich verkneifen!