Ein Dorf im Taunus. Eine Familie aus Dalmatien. Eine zerrissene Kindheit und eine rebellische Jugend. Die vielfach preisgekrönte Autorin Marica Bodrozic erzählt von einer jungen Frau und ihrem Weg in die Freiheit.
Pepsi liebt das Leben und den flimmernden Schlaf des Sommers. Ihre Eltern arbeiten in Hessen und tauchen nur in den Sommerferien auf dem einsamen Hof des Großvaters in Dalmatien auf. Zeitweise kommt sie auch bei anderen Verwandten unter, doch wo immer sie ist, bleibt sie fremd. Nur in der Natur fühlt sie sich aufgehoben, verbringt, fasziniert von der Sprache der Vögel am Himmel, ihre Tage barfuß im Gras. Als die Eltern sie zu ihren Geschwistern in die Einzimmerwohnung in einem Dorf im Taunus holen, will Pepsi sofort wieder weg. Die vom Putzen rissigen Hände der Mutter sind zu keiner Zärtlichkeit fähig. Der Vater beginnt seine Tage mit Schnaps. Das neue Leben hält aber zugleich Dinge bereit, zu denen das Mädchen sich wie magnetisch hingezogen fühlt. Die Welt der Bücher und Buchstaben, die deutsche Sprache, in die sie sich so plötzlich und heftig verliebt wie später in Aleksandar. Doch als sie Abitur machen und studieren will, wird ihr das verboten, weil sie kein Junge ist. Es ist wie ein Stich ins Herz, ein Abschied - und zugleich ein Neubeginn.
Pepsi liebt das Leben und den flimmernden Schlaf des Sommers. Ihre Eltern arbeiten in Hessen und tauchen nur in den Sommerferien auf dem einsamen Hof des Großvaters in Dalmatien auf. Zeitweise kommt sie auch bei anderen Verwandten unter, doch wo immer sie ist, bleibt sie fremd. Nur in der Natur fühlt sie sich aufgehoben, verbringt, fasziniert von der Sprache der Vögel am Himmel, ihre Tage barfuß im Gras. Als die Eltern sie zu ihren Geschwistern in die Einzimmerwohnung in einem Dorf im Taunus holen, will Pepsi sofort wieder weg. Die vom Putzen rissigen Hände der Mutter sind zu keiner Zärtlichkeit fähig. Der Vater beginnt seine Tage mit Schnaps. Das neue Leben hält aber zugleich Dinge bereit, zu denen das Mädchen sich wie magnetisch hingezogen fühlt. Die Welt der Bücher und Buchstaben, die deutsche Sprache, in die sie sich so plötzlich und heftig verliebt wie später in Aleksandar. Doch als sie Abitur machen und studieren will, wird ihr das verboten, weil sie kein Junge ist. Es ist wie ein Stich ins Herz, ein Abschied - und zugleich ein Neubeginn.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Marica Bodrozic hat einen deutlich autofiktional eingefärbten Roman geschrieben, erklärt Rezensentin Tanya Lieske: Die Protagonistin Pepsi wächst in der Herzegowina auf, die Eltern arbeiten in Deutschland und holen sie und ihre Geschwister schließlich doch zu sich nach Hessen. Das Zusammenleben gestaltet sich zwischen Alkoholabhängigkeit des Vaters und Schlägen der Mutter schwierig, doch, erzählt Lieske, gibt es für Pepsi mit der deutschen Sprache, die sie immer besser lernt, einen Ausweg. Die Eltern hingegen sind vom Krieg derart traumatisiert, dass sie fast überhaupt nicht mehr sprechen. Dieser ist aber nicht nur gradlinig, sondern umfasst auch posttraumatische Belastungen und die ihr entgegengesetzte Sprachlosigkeit der Eltern. Bodrozic schreibt davon in einer "Prosa der Unmittelbarkeit", die der Kritikerin zwar sehr gefällt, doch die Lyrikerin in Bodrožić sorgt zugleich für einen "ganz hohen Ton" der kindlichen Erzählerin, die ihr volles Potential nicht entwickeln kann, weil sie immer schon wie eine Erwachsene spricht, bedauert Lieske, die den Roman trotzdem mit großem Interesse gelesen zu haben scheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein großer Roman, der den Spagat zwischen dem bedrückenden Plot und sprachlicher Raffinesse bewältigt, um am Ende die Befreiung zu feiern.« Sylvia Treudl / Buchkultur