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Bernd Roecks Buch ist eine grundlegende, problemorientierte Einführung in den Umgang mit Kunstwerken als historische Quellen.
Geschichtsschreibung ist bis heute weit überwiegend auf schriftliche Überlieferung fixiert. Dass auch Kunstwerke als Quellen befragt werden können, rückt erst langsam in den Blick der Historiker. Dabei sind Kunstwerke seit den Anfängen der Geschichte als Quellen fassbar: Sie sind Objekte magischen Handelns oder Gegenstand religiöser Verehrung. Sie enthalten Hinweise auf vergangene Ereignisse, auf Alltag, politisches Geschehen, soziale Realität und Kultur ihrer Zeit.…mehr

Produktbeschreibung
Bernd Roecks Buch ist eine grundlegende, problemorientierte Einführung in den Umgang mit Kunstwerken als historische Quellen.
Geschichtsschreibung ist bis heute weit überwiegend auf schriftliche Überlieferung fixiert. Dass auch Kunstwerke als Quellen befragt werden können, rückt erst langsam in den Blick der Historiker. Dabei sind Kunstwerke seit den Anfängen der Geschichte als Quellen fassbar: Sie sind Objekte magischen Handelns oder Gegenstand religiöser Verehrung. Sie enthalten Hinweise auf vergangene Ereignisse, auf Alltag, politisches Geschehen, soziale Realität und Kultur ihrer Zeit. Sie kosten Geld und haben ökonomische Bedeutung. Sie sind Zeugnisse des historischen Prozesses und ganz und gar Produkte der geschichtlichen Welt.
Dieses Buch geht der besonderen Beziehung zwischen Kunstwerken und historischer Welt nach. An einer Fülle von Beispielen aus der Kunst des späten Mittelalters, der Frühen Neuzeit und der Moderne führt es den Leser ein in das historische, kritisch interpretierende Sehen. Roecks Ausgangspunkt sind die Forschungsansätze in Kunst- und Kulturgeschichte, mit denen Kunstwerke als Geschichtsquellen befragt werden. In zwei großen Teilen beschäftigt er sich mit der Frage, was an historischer Wirklichkeit im Kunstwerk aufgehoben sein kann, und umgekehrt, welche Wirkung Kunstwerke in der geschichtlichen Welt hatten. Das Buch schließt mit Überlegungen zum Verhältnis von geschichtlicher Realität und Realität des Kunstwerks: welche Konsequenzen hat die Geschichtlichkeit des Kunstwerks für seine ästhetische Qualität? Roecks anschaulich geschriebenes, an den visuellen Quellen entlang argumentierendes Buch ist nichts weniger als ein grundlegender Beitrag zur historischen Bildkunde.
Autorenporträt
Bernd Roeck, geboren 1953, ist seit 1999 Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neueren und Neuesten Zeit an der Universität Zürich. Von 1991 bis 1999 war er Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Bonn und von 1996 bis 1999 zugleich Generalsekretär des deutsch-italienischen Kulturzentrums Villa Vigoni.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte. 2001 erhielt er den Philip Morris Forschungspreis für Geisteswissenschaften.
Rezensionen
'Wer Bernd Roecks Buch 'Das historische Auge' studiert, wird immer wieder beeindruckt von dem reichhaltigen Stoff, den der Autor ausbreitet.' (Wolfgang Ullrich, Berliner Zeitung)

'This is a densely packed, thought-provoking traversal of an immense terrain. Nobody will be able to deal with this subject without reference to Das historische Auge for decades to come. And the very questions Bernd Roeck prompts are an indication of how central his book is going to be in this ever-expanding field.' (Theodore K. Rabb, The Times Literary Supplement)

'Auf diese Fragen kann man in dem gründlichen, anschaulich geschriebenen Buch 'Das historische Auge' von Bernd Roeck aufschlußreiche Antworten finden.' (Damals)

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Gegenwärtig, weiß Caroline Schnyder, laufen die Debatten über Kunstwerke als Quellen unter den (Kunst)Historikern wieder auf Hochtouren, mit dem Tenor, dass Bilder eine andere Wirkästhetik haben als sprachlichen Texte und entsprechend behandelt werden müssten. Bernd Roeck steuert dagegen und fordert die Historiker dazu auf, ihr gewohntes Werkzeug ohne Zagen an bildender Kunst anzusetzen: "Die methodischen Barrieren, die man zwischen Kunst-, Bild- und Textinterpretation vermutet, räumt er kurzerhand aus dem Weg", und zwar, wie Schnyder lobt, ohne das "Spezialwissen der Kunstgeschichte" zu entwerten. Zwei theoretische Kapitel umschließen die exemplarisch vorgehenden Hauptteile des Buches, in denen Roeck zeigt, wie man Kunstwerke als Quellen - als "Fenster zur vergangenen Welt" - methodisch nutzbar macht, und was man ihnen alles entnehmen kann. Fazit: Ein Buch, das "Anleitung und Anregung zugleich" ist.

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