Große Geschichte vor dem Hintergrund des algerischen Befreiungskriegs
Die achtzehnjährige Gabriella ist die Tochter amerikanischer Missionare im Senegal und verbringt ein Jahr an einer Universität bei Montpellier. Dort kommt sie ihrem jungen Literaturprofessor näher, gerät aber auch ins Zweifeln,
weil er so undurchsichtig bleibt und oft auf mysteriöse Kurzreisen geht. Die Handlung spielt vor dem…mehrGroße Geschichte vor dem Hintergrund des algerischen Befreiungskriegs
Die achtzehnjährige Gabriella ist die Tochter amerikanischer Missionare im Senegal und verbringt ein Jahr an einer Universität bei Montpellier. Dort kommt sie ihrem jungen Literaturprofessor näher, gerät aber auch ins Zweifeln, weil er so undurchsichtig bleibt und oft auf mysteriöse Kurzreisen geht. Die Handlung spielt vor dem Hintergrund des algerischen Befreiungskriegs kurz nach dem zweiten Weltkrieg, der immer wieder Auswirkungen auf das Leben in Frankreich hat und in den etliche Personen aus Gabriellas unmittelbarer Umgebung verstrickt zu sein scheinen. Das Hugenottenkreuz, das ihre Mutter ihr auf die Reise mitgab, scheint mehr zu bedeuten als sie gedacht hat...
Über Algerien und die Geschichte des Landes wußte ich so gut wie gar nichts, aber dieses Buch hat mir zumindest die neuere Geschichte wunderbar nahegebracht. Ohne Schulmeisterei oder weitschweifige Erklärungen ist man mitten in einem persönlichen Geschehen, aus dem die große Politik ausgezeichnet deutlich wird. Erschreckend, was die Menschen dort durchgemacht haben! Trotzdem ist diese Grausamkeit nicht so beherrschend, wie man glauben könnte, denn sie wird immer wieder von Gabriellas Erlebnissen gemildert, die zwar spannend, aber nicht grausam sind. Man fiebert mit ihr, liebt mit ihr, fragt und zweifelt mit ihr: man lebt im Buch. Hervorragend geschrieben, packend und mitreißend, voller wertvoller Aussagen und Inhalte – ich habe jede Seite genossen. Ein Buch, das man immer wieder lesen und genießen kann. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, „Operation Hugo“, der schon bereitliegt.