Der frühverstorbene Philosoph Paul Asmus (1842-1877) ist einer der großen Vergessenen der Wissenschaftskultur des 19. Jahrhunderts. In vieler Hinsicht ist sein denkerisches Werk von hoher Aktualität. Mit seiner Schrift Das Ich und das Ding an sich hat er ein selten klares, lichtvolles und nahezu poetisch schön formuliertes philosophisches Grundlagenwerk geschaffen. Ausgehend von prinzipiellen Erörterungen zur 'Identität des Denkens und Seins' und der grundsätzlichen Möglichkeit des Erkennens, skizziert Asmus in einzelnen Kapiteln die Grundzüge der Philosophien von Kant, Aenesidemus, Beck, Jacobi, Fichte, Novalis, Schlegel, Schleiermacher, Schelling, Hegel, Herbart und Schopenhauer und entwirft so ein prozessuales Bild der modernen menschlichen Bewusstseinsentwicklung. So ist ein wahres Schulungsbuch entstanden, das nicht nur die Fähigkeit zur Abstraktion fordert und fördert, sondern zugleich den Weg zu einem reinen, lebensvollen Denken eröffnet. 'Wer die kleine Schrift Paul Asmus' 'Das Ich und das Ding an sich' liest und versteht, der wird mehr gewinnen, als er durch das Studium dickleibiger philosophischer Werke von Autoren gewinnen könnte, die über die Grundfragen der Erkenntnis sprechen und nie die Grundbedingung für solches Mitsprechen erworben haben: ein sich streng kontrollierendes, intuitives, produktives Denken.' Rudolf Steiner