A Tract on Calligraphy, Printing and Illustration & on the Book Beautiful as a Whole. Eine Abhandlung über Kalligraphie, Druck und Illustration und über das Schöne Buch als ein Ganzes. Englisch und Deutsch. In der Übersetzung und mit einem Nachwort von . 31. Druck der ASKU-PRESSE. 2018. Originalgetreuer Satz aus der Doves Type (erstmals digitalisiert von Robert Green). Umfang: 6 Blätter, 30 Seiten, 3 Blätter. Format: 16,5 x 23,5 cm. Inhalt: Pressendruck auf Munken Pure durch die Lettertypen, Berlin. Einband: Fadengeheftete Klappenbroschur mit goldgeprägtem Titel auf Fedrigoni Nettuno. Die ASKU-PRESSE macht der Welt der Bibliophilie Thomas James Cobden-Sandersons ›THE IDEAL BOOK OR BOOK BEAUTIFUL‹ in einer anspruchsvollen Edition zugänglich: als originalgetreues und erweitertes Gesamtkunstwerk aus Inhalt, Form und Buchdruckerkunst. erschien im Jahre 1900 im Londoner Stadtteil Hammersmith als zweites Buch der Doves Press. Die Gründer dieser weltberühmten Handpresse waren Thomas James Cobden-Sanderson (1840–1922), der Verfasser dieser Abhandlung, und Emery Walker (1851–1933), die sich beide im Kolophon des Originals als Drucker nennen. Cobden-Sanderson war mit William Morris, dem Gründer der Kelmscott Press und Erneuerer der Buchkunst, von Anfang an verbunden. Nach Morris’ Tod im Jahr 1896 gründete Cobden-Sanderson zusammen mit Emery Walker, einem Freund von Morris sowie einem guten Kenner typographischer Ästhetik, 1900 die Doves Press. Waren die Bücher der Kelmscott Press überaus reich geschmückt, so verzichtete man bei denen der Doves Press auf jegliches Ornament. Zwar zollt Cobden-Sanderson auf Seite 6 der Buchausgabe Morris den verdienten Tribut, jedoch lässt sich in einigen Zeilen der ersten Seite seines Essays eine Spitze gegen Morris’ Auffassungen erkennen: »On the other hand each contributory craft may usurp the functions of the rest and of the whole and growing beautiful beyond all bounds ruin for its own the common cause.« (Es mag aber auch eine einzige der beteiligten künste die aufgaben der anderen und des ganzen sich ganz allein anmaßen, sich mit überwuchernder pracht vordrängen und damit das gemeinsame werk verderben.) Nicht nur der Inhalt des dünnen Heftes rechtfertigt diesen originalgetreuen Neudruck inklusive der Übersetzung Jan Tschicholds, sondern auch seine große Seltenheit. Die Originalausgabe, in 300 Exemplaren gedruckt, ist in so wenigen Exemplaren erhalten, dass nur wenige Menschen jemals eines vor Augen oder gar in Händen gehalten haben dürften. Die Schönheit des Satzes und der Seiten des Originals unterstützt Cobden-Sandersons Botschaft, die eine vollkommene Vermählung von Inhalt und Form des Buches als das Ideal preist. Der Verfasser verkündet in ihr feierlich die Ideen, die ihn beim Druck der Bücher der Doves Press leiten sollten. Die Begeisterung und die Hingabe Cobden-Sandersons an die selbstgestellte Aufgabe ergreifen noch heute. Die Bücher der Doves Press gehören zu den allerschönsten Drucken des letzten Jahrhunderts. Gerade weil sie frei von allem Schmuck waren – überdies enthält keines Illustrationen –, haben sie dem Schönen Buch lange und viel mehr als die Bücher der Kelmscott Press als Vorbild gedient und einen tieferen Einfluss ausgeübt als diese. Die originale Druckletter des Buches, die ›Doves‹, wurde der Nachwelt auf ungewöhnliche Weise entzogen. Im Jahre 1922 enthüllte die Publikation der Tagebücher Cobden-Sandersons, dass er 1911 in einer feierlichen ›consecratio‹ dies verfügt hatte: »Dem Bett des Themseflusses, des Flusses, an dessen Ufer ich alle meine Bücher gedruckt habe, vermache ich den ganzen Vorrat der Doves-Type, Punzen, Matrizen und was nach meinem Tode an Schrift vorhanden ist …, dies soll dann das Schicksal aller Welt teilen und in die Ewigkeit eingehen, unberührt von fernerem Gebrauch oder sonst etwas.« Im Jahre 1913 begann Cobden-Sanderson selbst mit der Zerstörung der Doves-Letter. Nacht um Nacht schüttete er zuerst alle Matrizen in den Fluss. In den Jahren 1916 und 1917 folgte die gegossene Schrift, und seither ruhte sie samt Stempeln und Matrizen im Bett der Themse. Nach drei Jahren Forschung und Entwicklung veröffentlichte Robert Green im Jahre 2013 eine digitale Version der Doves Type, die er – nach seinem Sensationsfund von 151 Original-Lettern in der Themse 2014 – überarbeitete und bis zum Jahre 2015 weiterentwickelte. Aus dieser digitalen Doves Type entstand der Nachdruck der ASKU-PRESSE. Er wurde nach der Ausgabe aus dem Jahre 1900 absolut originalgetreu nachgesetzt und um die deutsche Übersetzung sowie ein Nachwort aus dem Jahre 1963 von Jan Tschichold erweitert. Lange suchte der Verleger nach der idealen Druckmöglichkeit, die der Neuausgabe dieses einzigartigen Werkes gerecht wird. Gefunden hatte er die ideale Editionsform, als im Herbst 2017 die ersten drei Bände der »Edition Suhrkamp Letterpress« erschienen: in einer Verbindung von digitalem Satz und klassischem Buchdruck. Im Frühjahr 2018 wurde das Werk schließlich von Fotopolymer-Platten auf einem Original Heidelberg Cylinder aus dem Jahre 1954 bei den Lettertypen in Berlin gedruckt.