Carol Lee Flinders beschäftigt sich mit der Entfremdung, die Frauen nicht nur sich selbst und dem eigenen Geschlecht, sondern auch allem Spirituellen gegenüber erfahren haben. Dabei arbeitet sie vier Kernpunkte heraus, an denen Feminismus und Spiritualität unvereinbar zu sein scheinen: - die Betonung des Schweigens gegenüber dem Bedürfnis, eine Stimme zu finden - das spirituelle Gebot, das "Ich" aufzugeben gegenüber dem Bedürfnis, ein "Selbst" aufzubauen - das spirituelle Gebot, dem Verlangen zu widerstehen gegenüber der Forderung, dem Körper sein Recht zu geben - das spirituelle Gebot der Abwendung von der Welt gegenüber einem Leben in und für die Welt. Flinders findet in ihrem Buch Wege, diese Konflikte zu überwinden. Dazu stellt sie die gegenwärtigen Probleme in ihren historischen und mythischen Kontext, verbindet die Lebensgeschichten von Mystikerinnen aller Zeiten mit feministischer Theorie und Geschichte. Ihre kluge und warmherzige Auseinandersetzung mit den spirituellen und emanzipatorischen Bedürfnissen von Frauen ermöglicht es jeder Leserin, ein tieferes Verständnis ihrer selbst zu gewinnen und eröffnet darüber hinaus Perspektiven für ein sinnvolles, erfülltes Leben.