Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 1,7, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Frage gestellt, inwiefern Menschenrechtsverletzungen tatsächliche Menschenrechtsverletzungen sind, wenn es sich um kulturelle Praktiken handelt und inwiefern die Menschenrechtsidee eine westlich geprägte Idee zu sein scheint, die es zu hinterfragen gilt. Im Zuge dessen wird sich mit Gayatri Spivaks postkolonialen Theorie der Subalternität auseinandergesetzt und diese wird auf das verallgemeinerte Fallbeispiel der Female Genital Mutilation, der weiblichen Genitalverstümmelung, als Form einer Menschenrechtsverletzung angewandt. Zudem wird sich, zumindest einen Einblick gewährend, mit den Dimensionen Universalismus und Kulturrelativismus beschäftigt. Postkolonialismus bezeichnet das Nachwirken und die Kontinuitäten des Kolonialismus, welcher gewaltvolle Veränderungen in Wirtschaft, Politik und Kultur der damaligen Kolonien hinterlassen hat. Zu gegenwärtigen Problem gehören Dinge wie Armut oder unzureichende Rechtsstaatlichkeit, auf die durch das Präfix ¿post¿ aufmerksam gemacht werden soll, sodass die postkoloniale Gegenwart nur mit den Langzeiteffekten des Kolonialismus verstanden werden kann. Im Zuge des Postkolonialismus kam es zu verschiedensten theoretischen Reflexionen, bei denen grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass Denkmuster des europäischen Kolonialismus historisch gesehen nicht abgeschlossen sind und noch immer reproduziert werden. Postkoloniale Theorien sind kritische Theorien, das heißt, sie gehen auf gesellschaftliche Kalamitäten ein, indem sie diese vor historischen Hintergründen kritisch beleuchten. Eine dieser postkolonialen Theorien legt Gayatri Chakravorty Spivak in ihrem Aufsatz "Can the Subaltern Speak?" (1988) offen, der zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie zählt. Die Theorie der Subalternität wird im Rahmen dieser Hausarbeit vorgestellt und auf das Objekt der weiblichen Genitalverstümmelung, einer Menschenrechtsverletzung, angewandt. Die kulturelle Praktik der weiblichen ¿Beschneidung¿ wird ebenfalls dargelegt. Um zu verstehen, weshalb die weibliche "Beschneidung" als eine Menschenrechtsverletzung kategorisiert wird, wird zunächst der historische Entwicklungshintergrund der Menschenrechtserklärung mit seinen westlich dominierten Einflüssen herangezogen, sodass die Bewertung der weiblichen Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung
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