Tom Smith wird damit beauftragt im Norden Deutschlands die Auswilderung eines Wolfsrudels vorzunehmen. Dabei trifft er auf massiven Widerstand seitens der Dorfbewohner, die ihn und die Tiere lieber heute als morgen loswerden würden. Einzig Amelie Nissen und ihr Sohn Lars sind dem Kanadier
wohlgesonnen, ziehen entsprechend ebenfalls den Zorn der Bevölkerung auf sich. Einige Male versucht Tom die…mehrTom Smith wird damit beauftragt im Norden Deutschlands die Auswilderung eines Wolfsrudels vorzunehmen. Dabei trifft er auf massiven Widerstand seitens der Dorfbewohner, die ihn und die Tiere lieber heute als morgen loswerden würden. Einzig Amelie Nissen und ihr Sohn Lars sind dem Kanadier wohlgesonnen, ziehen entsprechend ebenfalls den Zorn der Bevölkerung auf sich. Einige Male versucht Tom die Menschen davon zu überzeugen, dass er nichts Schlechtes im Sinn hat, doch spätestens als einem Wolf der Ausbruch aus dem Gehege gelingt fühlen die Dorfbewohner sich bestätigt...
Wie allen Tieren sollte man natürlich auch dem Wolf mit Respekt begegnen, vielleicht manches Mal auch Abstand halten, aber mit Angst muss man ihm wahrlich nicht gegenüber treten. Umso wichtiger, dass die Problematik, die vor allem eine solche Auswilderung mit sich bringt, zur Sprache gebracht wird. Auch wenn es sich hier um einen Roman handelt so hat man doch in weiten Teilen das Gefühl einen Erfahrungsbericht zu verfolgen. Es werden konkrete Fakten benannt und detailliert ausgearbeitet, um dem Leser die Tiere, ihren Lebensraum und auch charakterliche Eigenschaften näher zu bringen. Herausstechend sind dabei Passagen aus Sicht der Wölfe, in denen sie ihre Wahrnehmung der Dinge erläutern.
Die menschlichen Charaktere bleiben in gewisser Weise im Hintergrund, so dass man hier keine allzu nahe Bindung aufbauen kann. Als störend wird dies allerdings nicht unbedingt empfunden, denn es geht in der Hauptsache nicht um die Belange der Figuren. Ein wenig mehr emotionale Nähe hätte man sich jedoch zum Ende hin gewünscht, da scheinen die Ereignisse so schnell aufeinander zu folgen, als bliebe keine Zeit für weiterführende Darstellungen.
Nichtsdestotrotz ist „Das Jahr der Wölfe“ eine packende Erzählung, deren zugrunde liegende Recherche sofort deutlich wird. Auch wenn Tom als Einsiedler zunächst kaum Sympathien auf sich zieht, den Leser holt er mit seiner Art den Tieren zu begegnen schnell ab. So ist man gespannt, ob das Projekt zu einem positiven Abschluss gebracht werden kann oder ob die Dorfbewohner sich durchzusetzen wissen. Denn dass sie dazu bereit sind mit allen Mitteln zu kämpfen scheint mehr als offensichtlich...