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Wie haben sich Vorstellungen vom Jenseits während der Neuzeit verändert? Was haben diejenigen, die nicht an ein Leben nach dem Tod glauben, dazu beigetragen?Das Jenseits gehört, obwohl vielfach abgelehnt, zu den wichtigsten religiösen Konzepten der Neuzeit. An seiner facettenreichen Ausformulierung haben, mehr noch als die Gläubigen selbst, religionskritische Stimmen entscheidenden Anteil. Ohne Zustimmung oder Ablehnung des Glaubens an ein Jenseits kommt neuzeitliche Religiosität nicht aus.Aus dem Inhalt:Walter Sparn: Jenseitskonzeptionen in der protestantischen Aufklärungstheologie Helmut…mehr

Produktbeschreibung
Wie haben sich Vorstellungen vom Jenseits während der Neuzeit verändert? Was haben diejenigen, die nicht an ein Leben nach dem Tod glauben, dazu beigetragen?Das Jenseits gehört, obwohl vielfach abgelehnt, zu den wichtigsten religiösen Konzepten der Neuzeit. An seiner facettenreichen Ausformulierung haben, mehr noch als die Gläubigen selbst, religionskritische Stimmen entscheidenden Anteil. Ohne Zustimmung oder Ablehnung des Glaubens an ein Jenseits kommt neuzeitliche Religiosität nicht aus.Aus dem Inhalt:Walter Sparn: Jenseitskonzeptionen in der protestantischen Aufklärungstheologie Helmut Zander: Monistische »Jenseits«-Konzepte um 1900 und die Traditionen einer monistischen Eschatologie Diethart Sawicki: Das Jenseits Karl Mays Volkhart Krech: Jenseitsvorstellungen als Thema der Religionswissenschaft im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert Alf Christophersen: Zur Entwicklung protestantisch-theologischer Transzendenzdeutungen im 19. und 20. JahrhundertBernhard Lang: »Jenseits« und »Diesseits« in der katholischen Theologie des 19. und 20. JahrhundertsMichael Ebertz: Die Zivilisierung der Jenseitsvorstellungen in katholischer Theologie und Verkündigung
Autorenporträt
Lucian Hölscher, geb. 1948, ist Professor für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und Vorstandsmitglied im Käte-Hamburger-Institut »Dynamiken der Religion zwischen Asien und Europa«.Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Religionsgeschichte, Begriffsgeschichte sowie Geschichtstheorie.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.01.2009

Leeres Jenseits

Dass das Jenseits nicht das Diesseits sei, kann kaum als Feststellung von großem Erkentniswert gelten. Obwohl der Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, dass letztlich über das Jenseits eben nur das zu sagen ist. Zumindest dann, wenn nicht auf Varianten seiner mehr oder minder diesseitigen Ausstattung gesehen wird, sondern auf den Begriff selbst. Ihm bescheinigte Hegel bloße Negativität und sprach vom "leeren Jenseits". In Raum und Zeit war es gemäß einem neuen Wirklichkeitsbegriff jedenfalls nicht mehr unterzubringen, weshalb es allererst strikt vom eindeutig gewordenen Diesseits abzugrenzen war. Der Geschichte dieses Begriffs im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert widmet sich ein Sammelband, der einen kurzen Blick zurück auf jenseitige Orte wirft, um dann die theologischen Probleme mit den Jenseitsvorstellungen vor Augen zu führen: sowohl auf katholischer wie auf protestantischer Seite, wo man zuletzt um diese Bestandstücke populärer Religiosität auch nicht herumkam. Die Religionswissenschaft wies sie in allen Kulturen nach, Freidenker und Monisten hielten sich an sie als die hervorstechenden Eigenschaften religiösen Glaubens, Spiritisten fanden Wege, die Enträumlichung des Jenseits wieder rückgängig zu machen, wenn es auch die vierte Dimension sein mochte, und Karl May hatte dazu auch etwas beizutragen. Kurz: Jenseitige Ewigkeiten mögen sich zwar oft blass ausnehmen - alte Straforte ausgenommen -, doch die Problemgeschichte der Ewigkeit ist eine überaus interessante Angelegenheit. (Lucian Hölscher [Hrsg.]: "Das Jenseits". Facetten eines religiösen Begriffs in der Neuzeit. Wallstein Verlag, Göttingen 2008. 267 S., br., 26,- [Euro].) hmay

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