In der Moderne um 1900 erlebt die Gattung des Bestiariums, deren Anfänge in die Spätantike zurückreichen, eine neue Hochkonjunktur. Der vorliegende Essay unternimmt es, die erstaunliche Vielfalt der Bestiarien zu sondieren, deren Spektrum vom Künstlerbuch über parodistisch-satirische Formen bis hin zu ökokritischen Darstellungen reicht. Dabei bietet die intermediale Beziehung zwischen poetischem Text und Bild, Schrift und Fotografie vielfältige künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten, die zur Faszination, Wandlungsfähigkeit und anhaltenden Produktivität des Genres bis in die Gegenwart erheblich beitragen.