Zwei Brüder aus Riga machen Karriere: erst in Nazideutschland, dann als Spione der jungen BRD. Die Jüdin Ev ist mal des einen, mal des anderen Geliebte. In der leidenschaftlichen Ménage à trois tun sich moralische Abgründe auf, die zu abenteuerlichen politischen Verwicklungen führen. Chris Kraus erzählt die jüngere Geschichte Deutschlands aus einem aufregend neuen Blickwinkel.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Was wie eine "muntere baltische Kempowskiade" mit geschickt verknüpften Familiengeschichten, griechischen Mythen, jiddischen Sprichwörtern, "launigen" Anekdoten und kuriosen Figuren beginnt, ist bald nur noch so "fröhlich wie ein Furz", klagt Rezensent Martin Halter nach der Lektüre von Chris Kraus' Cinemascope-Roman "Das kalte Blut". Zwar erfährt der Kritiker in der auf mehrere Jahrzehnte angelegten Geschichte um die beiden Nazi-Brüder Hubsi und Koja, die eine inzestuöse Dreiecksbeziehung mit ihrer jüdischen, nach dem Krieg als Nazi-Jägerin durch die Welt reisenden Halbschwester Evi eingehen, einiges über BND-Skandale, die Affären um Globke und Dreher oder die Jagd nach Eichmann, Klaus Barbie und Alois Brunner. Doch lässt der Autor sein zum Roman aufgeplustertes Drehbuch bald zu einer allzu kalkulierten Klamotte verkommen, ärgert sich der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Chris Kraus ist ein besessener Erzähler.« Martina Knoben / Süddeutsche Zeitung Süddeutsche Zeitung