Freie Märkte, smarte junge Erfinder und Wagniskapital treiben die Wirtschaft voran; der Staat stört dabei nur und muss daher nach Kräften zurückgedrängt werden. Wie ein Mantra wird dieser oberste Glaubensartikel des Neoliberalismus seit Jahrzehnten wiederholt - aber stimmt er auch?Die Ökonomin Mariana Mazzucato, die seit Jahren über den Zusammenhang zwischen Innovation und Wachstum forscht, beweist das Gegenteil: Wann und wo immer technologische Innovationen zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand geführt haben, hatte ein aktiver Staat die Hand im Spiel. Von der Elektrifizierung bis zum Internet - Motor der Entwicklung, oft bis zur Markteinführung, war stets der Staat. Apples Welterfolg gründet auf Technologien, die sämtlich durch die öffentliche Hand gefördert wurden; innovative Medikamente, für die die Pharmaindustrie ihren Kunden gern hohe Entwicklungskosten in Rechnung stellt, stammen fast ausnahmslos aus staatlicher Forschung. Innovationen und nachhaltiges Wachstum, dasderzeit alle fordern, werden also kaum von der Börse kommen. Viel eher von einem Staat, der seine angestammte Rolle neu besetzt, sein einzigartiges Kapital nutzt und mit langem Atem Zukunftstechnologien wie den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreibt. Ein brandaktuelles Buch, das die aktuelle Diskussion über die Zukunft der Wirtschaft und die Rolle des Staates vom Kopf auf die Füße stellt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Auch den liberalen Staatsskeptikern kann Caspar Busse dieses Buch der in Sussex lehrenden Ökonomin Mairiana Mazzucato empfehlen, die mehr, nicht weniger Staat fordert. Denn wie sie zeige, seien die größten und revolutionärsten Innovationen nie von der Wirtschaft, sondern vom Staat ausgegangen: Eisenbahnen, Internet, Pharmaforschung, Nanotechnologie. Der Rezensent will ihr in seiner kurzen Rezension nicht widersprechen, doch würde er etwa die Rolle Steve Jobs höher bewerten als Mazzucato: Aus staatlich entwickelten Akkus, Touchscreens und MP3s ein cooles Produkt zu machen, sei nicht nur Abstauberei, sondern echteLeistung (auch wenn Apple dafür dann nicht mal Steuern zahlt).
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Anregungen von Habecks Lieblingsökonomin beschreiben eloquent das Reich der Möglichkeiten.« Gabor Steingart, Focus Online, 01.03.2023 »Um [...] viele aktuelle politische Entscheidungen verstehen zu können, sollte man dieses Buch kennen.« marktEINBLICKE, 21.04.2023