Produktdetails
- ISBN-13: 9783320007492
- Artikelnr.: 24219413
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2008Kapitaler Schmöker
"Aller Anfang ist schwer", hieß es im Vorwort zur 1867 erschienenen ersten Auflage des "Kapitals". Gemeint aber war nicht der langjährige, nun ja: Produktionsprozess dieses Megawerks über die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft. Karl Marx hatte den Theoriekonsumenten im Sinn: "Das Verständnis des ersten Kapitels, namentlich des Abschnitts, der die Analyse der Ware enthält, wird daher die meiste Schwierigkeit machen." "Wertsubstanz" und "Wertgröße" allerdings habe er bereits "möglichst popularisiert". Und selbst die im ersten Kapitel analysierte "Wertform" - die Ware als Doppel aus Gebrauchsgegenstand und Wertträger - sei im Grunde "inhaltslos und einfach". Man möge ihm nicht mit "Schwerverständlichkeit" kommen: "Ich unterstelle natürlich Leser, die etwas Neues lernen, also auch selbst denken wollen." Trotzdem konnten sich die "breimäuligen Faselhänse der deutschen Vulgärökonomie" mit Stilkritik nicht zurückhalten, erfahren wir in der zweiten Auflage. Konnte Marx aber auch nur ahnen, dass seine Kritik an der zu immer größerem Verschleiß führenden Unwucht im Zirkulationsprozess des Kapitals zu den wirkmächtigsten Büchern des Kosmos avancieren würde? Und dass es trotzdem kaum gelesen würde? Vielleicht fehlten nur die Bilder. Der Faber & Faber Verlag hat nun die 1890 von Friedrich Engels edierte vierte Auflage des ersten Buches in einer - zumal im Vergleich zu den abschreckenden "Marx-Engels-Werken" - einladenden zweibändigen Ausgabe herausgebracht, deren absoluter Mehrwert in den vortrefflich den Inhalt illustrierenden kolorierten Kohlezeichnungen von Klaus Waschk besteht. (Karl Marx: "Das Kapital". Kritik der politischen Ökonomie. Mit Illustrationen von Klaus Waschk. Ausgabe in zwei Bänden. Faber & Faber Verlag, Leipzig 2007. 828 S., geb., 65,- [Euro].) oju
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Aller Anfang ist schwer", hieß es im Vorwort zur 1867 erschienenen ersten Auflage des "Kapitals". Gemeint aber war nicht der langjährige, nun ja: Produktionsprozess dieses Megawerks über die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft. Karl Marx hatte den Theoriekonsumenten im Sinn: "Das Verständnis des ersten Kapitels, namentlich des Abschnitts, der die Analyse der Ware enthält, wird daher die meiste Schwierigkeit machen." "Wertsubstanz" und "Wertgröße" allerdings habe er bereits "möglichst popularisiert". Und selbst die im ersten Kapitel analysierte "Wertform" - die Ware als Doppel aus Gebrauchsgegenstand und Wertträger - sei im Grunde "inhaltslos und einfach". Man möge ihm nicht mit "Schwerverständlichkeit" kommen: "Ich unterstelle natürlich Leser, die etwas Neues lernen, also auch selbst denken wollen." Trotzdem konnten sich die "breimäuligen Faselhänse der deutschen Vulgärökonomie" mit Stilkritik nicht zurückhalten, erfahren wir in der zweiten Auflage. Konnte Marx aber auch nur ahnen, dass seine Kritik an der zu immer größerem Verschleiß führenden Unwucht im Zirkulationsprozess des Kapitals zu den wirkmächtigsten Büchern des Kosmos avancieren würde? Und dass es trotzdem kaum gelesen würde? Vielleicht fehlten nur die Bilder. Der Faber & Faber Verlag hat nun die 1890 von Friedrich Engels edierte vierte Auflage des ersten Buches in einer - zumal im Vergleich zu den abschreckenden "Marx-Engels-Werken" - einladenden zweibändigen Ausgabe herausgebracht, deren absoluter Mehrwert in den vortrefflich den Inhalt illustrierenden kolorierten Kohlezeichnungen von Klaus Waschk besteht. (Karl Marx: "Das Kapital". Kritik der politischen Ökonomie. Mit Illustrationen von Klaus Waschk. Ausgabe in zwei Bänden. Faber & Faber Verlag, Leipzig 2007. 828 S., geb., 65,- [Euro].) oju
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2009Zum Thema
Das denkt Karl Marx
Karl Marx: Das Kapital – Kritik der politischen Ökonomie. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 6. Auflage 1969, 805 Seiten, 17,90 Euro.
Der Klassiker des Kommunisten Karl Marx ist zwischen 1867 und 1894 in mehreren Bänden erschienen. Er gehört zu den bedeutendsten Werken der Geschichte. Auch mit Blick auf die Wirtschaftskrise findet sich hier viel Lesenswertes.
Das denkt die Kirche
Reinhard Marx: Das Kapital – Eine Streitschrift. Pattloch Verlag, München 2008, 304 Seiten, 19,95 Euro.
Selten hat das Buch eines Kirchenmanns so viel Aufmerksamkeit erhalten: Erzbischof Reinhard Marx warnt vor einem ungebändigten Kapitalismus.
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Das denkt Karl Marx
Karl Marx: Das Kapital – Kritik der politischen Ökonomie. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 6. Auflage 1969, 805 Seiten, 17,90 Euro.
Der Klassiker des Kommunisten Karl Marx ist zwischen 1867 und 1894 in mehreren Bänden erschienen. Er gehört zu den bedeutendsten Werken der Geschichte. Auch mit Blick auf die Wirtschaftskrise findet sich hier viel Lesenswertes.
Das denkt die Kirche
Reinhard Marx: Das Kapital – Eine Streitschrift. Pattloch Verlag, München 2008, 304 Seiten, 19,95 Euro.
Selten hat das Buch eines Kirchenmanns so viel Aufmerksamkeit erhalten: Erzbischof Reinhard Marx warnt vor einem ungebändigten Kapitalismus.
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