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Ein unbeschwerter Junge wird in Hitlerdeutschland von Staats wegen verfolgt: Bereits 1935 geht sein jüdischstämmiger Vater ins Exil und läßt seine nichtjüdische Frau, beide Töchter und den Sohn in Berlin zurück. Obwohl deutsch und evangelisch, sind die Kinder bald so gefährdet, daß die Mutter, eine mutige Nazigegnerin, sich mit ihnen auf die Flucht begibt: über Schlesien, die Heimat der Großmutter, bis nach Bayern. Gegen Kriegsende wird das Untertauchen unmöglich; anders als seinen Schwestern bleibt dem Jungen im fast wehrfähigen Alter die Gefangenschaft in einem Zwangsarbeitslager nicht…mehr

Produktbeschreibung
Ein unbeschwerter Junge wird in Hitlerdeutschland von Staats wegen verfolgt: Bereits 1935 geht sein jüdischstämmiger Vater ins Exil und läßt seine nichtjüdische Frau, beide Töchter und den Sohn in Berlin zurück. Obwohl deutsch und evangelisch, sind die Kinder bald so gefährdet, daß die Mutter, eine mutige Nazigegnerin, sich mit ihnen auf die Flucht begibt: über Schlesien, die Heimat der Großmutter, bis nach Bayern. Gegen Kriegsende wird das Untertauchen unmöglich; anders als seinen Schwestern bleibt dem Jungen im fast wehrfähigen Alter die Gefangenschaft in einem Zwangsarbeitslager nicht erspart. Und selbst lange nach 1945 lebt das Kind, das zwischen zwei Welten zu kämpfen hatte, in ihm fort. An Literatur zum "Dritten Reich" fehlt es nicht. Doch dieses Buch ist etwas Besonderes. Von Deutschen zu einem nichtdeutschen Juden gemacht, betrachtet der Ausgegrenzte seine Welt und die Menschen, die ihm begegnen, aus
einer ganz eigenen Perspektive. In einer kunstvoll einfachen, klaren, anschaulichen Sprache und mit einem bemerkenswerten Willen zur Gerechtigkeit wird die Geschichte einer außergewöhnlichen Jugend erzählt.
Autorenporträt
Georg Heller, geb. 1923 in Budapest, war von Juni 1944 bis Januar 1945 in Auschwitz, wurde 1947 in Mathematik promoviert, studierte anschließend in Budapest Romanistik und Slawistik und arbeitete fortan als Übersetzer. Er floh 1956 nach Deutschland und lebt seither in München. Von 1965 bis 1989 lehrte er Umgarisch an der dortigen Universität.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent Florian Welle ist im Großen und Ganzen recht angetan von den Erinnerungen des Schriftstellers Georg Heller an eine Kindheit als halbjüdischer Junge in der Nazizeit, die seine eigene ist - auch wenn sein Protagonist einen anderen Namen trägt. Ihm gefällt das Unspektakuläre der Erzählung und die Präzision und Einfachheit der Sprache: "Jede Kleinigkeit, die Heller beschreibt, evoziert Welt, kreiert Atmosphäre, beschreibt ein Schicksal." Etwas irritiert ist Welle nur von dem Umstand, dass man nichts darüber erfährt, wie Heller diese Zeit aus heutiger Sicht bewertet. Um das zu erfahren, müsse man sein Buch "Endlich Schluss damit? 'Deutsche' und 'Juden' - Erfahrungen." lesen. Der Rezensent empfiehlt deshalb die komplementäre Lektüre beider Bücher.

© Perlentaucher Medien GmbH
"In Georg Hellers Prosa wird jedes Detail epochal" (Martin Walser)