Die Europäische Union ist nach ihrem Selbstverständnis Vorbild und Ideengeber für klimapolitisches Engagement. Sie besitzt im internationalen Vergleich eine der ambitioniertesten Klimaschutz-gesetzgebungen, trotz unterschiedlicher politischer Prioritäten ihrer Mitgliedstaaten und setzte sich seit Beginn der internationalen Klimaschutzverhandlungen für progressive Ziele ein. Nach dem Scheitern der Kopenhagener Klimaschutzkonferenz 2009 und der Marginalisierung der EU in den Vertragsverhandlungen wurde dieses Selbstbild in Frage gestellt. Die Pariser Klimaschutzkonferenz im Dezember 2015 war ein Neubeginn des internationalen Klimaschutzregimes und die möglicherweise letzte Chance der EU ihre ambitionierten Klimavorhaben umsetzen, und sich als einer der klimapolitischen Leader auf internationaler Ebene zu beweisen. Diese an der Goethe-Universität Frankfurt am Main abgelegte Arbeit beschäftigt sich damit, inwieweit die EU diesem Anspruch gerecht werden konnte.