The written genre of the religious pamphlet stands out as a deeply characteristic form of public communication in the early modern period, not least on account of its inseparable combination of language and images. This study undertakes an analysis of semiotically complex religious pamphlets from the late 16th century, thereby making a contribution to research in linguistic history that is culturally oriented. In the process, it illustrates the opportunities for using frame semantics to analyze both verbal and visual texts.
Das illustrierte Flugblatt des späteren 16. Jahrhunderts lässt tief in die Formen und Strategien der öffentlichen Kommunikation dieser Jahre der Frühen Neuzeit blicken. Es zeugt davon, wie auf der Basis zeitgenössischen Wissens Wirklichkeiten und Identitäten in diesem Fall: konfessionelle konstruiert und etabliert wurden. Nicht zuletzt durch seine unlösbare Kombination von Sprache und Bild ist das illustrierte Flugblatt ein relevanter Gegenstand für eine kulturbezogen arbeitende Sprachgeschichtsforschung, die danach fragt, wie sich Menschen einer bestimmten Zeit und Gesellschaft ihre Welt mittels sprachlicher und nicht-sprachlicher Zeichensysteme deuteten und erklärten.
Um die komplexen sprachlichen und bildlichen Formen der Bedeutungskonstitution im Flugblatt zu erfassen, werden in der Untersuchung Methoden verwendet, die im Wesentlichen der lexikalischen (kognitiven) Semantik, der Textlinguistik und der linguistischen Diskursanalyse entstammen. Dort wurden sie zur rein sprachbasierten Inhaltsanalyse entwickelt, sie lassen sich aber unter den Prämissen einer holistischen Framesemantikkonzeption auch zur Analyse semiotisch komplexer Texte einsetzen.
Das illustrierte Flugblatt des späteren 16. Jahrhunderts lässt tief in die Formen und Strategien der öffentlichen Kommunikation dieser Jahre der Frühen Neuzeit blicken. Es zeugt davon, wie auf der Basis zeitgenössischen Wissens Wirklichkeiten und Identitäten in diesem Fall: konfessionelle konstruiert und etabliert wurden. Nicht zuletzt durch seine unlösbare Kombination von Sprache und Bild ist das illustrierte Flugblatt ein relevanter Gegenstand für eine kulturbezogen arbeitende Sprachgeschichtsforschung, die danach fragt, wie sich Menschen einer bestimmten Zeit und Gesellschaft ihre Welt mittels sprachlicher und nicht-sprachlicher Zeichensysteme deuteten und erklärten.
Um die komplexen sprachlichen und bildlichen Formen der Bedeutungskonstitution im Flugblatt zu erfassen, werden in der Untersuchung Methoden verwendet, die im Wesentlichen der lexikalischen (kognitiven) Semantik, der Textlinguistik und der linguistischen Diskursanalyse entstammen. Dort wurden sie zur rein sprachbasierten Inhaltsanalyse entwickelt, sie lassen sich aber unter den Prämissen einer holistischen Framesemantikkonzeption auch zur Analyse semiotisch komplexer Texte einsetzen.