Am 20. März 1933 wurde auf dem Truppenübungsplatz Heuberg bei Stetten am kalten Markt eines der größten, im April 1933 sogar das größte Konzentrationslager im Deutschen Reich, eröffnet. Bis zu seiner Schließung nach 10 Monaten wurden hier zwischen 3500 und 4000 Männer, vornehmlich aus dem ehemaligen Württemberg, gedemütigt und gequält. Die vorliegende Publikation ist die erste, um Vollständigkeit bemühte Studie zum KZ Heuberg. Dabei begnügt sich der Autor nicht mit einem Bericht über die formale Struktur des Lagers, sondern bringt die Quellen über den Alltag der Häftlinge und ihrer Wächter zum Erzählen. Der Autor kann überzeugend nachweisen, daß die Welt der Konzentrationslager nicht erst erst jenseits der Oder begann, sondern daß jedermnann von ihr wußte und daß sie gleichsam zum Alltagsleben im Nationalsozialismus gehörte. Es macht deutlich, daß ein aufgeklärter Zivilisationsprozeß im Nationalsozialismus sichtbar ausgesetzt wurde und daß Gewalt auf der Schwäbischen Alb ebenso selbstverständlich war wie später in Auschwitz - mehr noch: daß hier begann, was dort in den Massentod führte.