Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Evangelische Theologie), Veranstaltung: Seminar Christologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem Zu- und Miteinander der göttlichen und menschlichen Natur der Person Jesu Christi hat schon immer viele Theologen beschäftigt. Vor allem im 4. und 5. Jahrhundert stand sie im Mittelpunkt theologischer Streitigkeiten. Dabei kamen die kirchlichen Würdenträger in arge Schwierigkeiten: Wollten sie doch das Unmögliche ermöglichen, einerseits den Glauben an einen einzigen Gott beizubehalten, andererseits aber auch Jesus "göttliche Attribute" zuzuschreiben. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stand demnach die Frage nach dem Verhältnis Jesu Christi zum himmlischen Vater. Die Theologen versuchten mit den Begriffen "wesenseins" und "wesensähnlich" dieses innertrinitarische Verhältnis zu beschreiben. "Die Einheit von Gott und Mensch in Jesus Christus [darzustellen war] das abschließende und krönende Thema der Christologie" (Ohlig, Karl-Heinz: Christologie, Bd. 1. Graz, Wien, Köln: 1989), welches auf dem Konzil von Chalcedon diskutiert wurde. Hinter meist sehr ähnlichen Begriffen verbargen sich einander entgegengesetzte Grundauffassungen des Christentums. Es ging insofern um nichts weniger als um die Aufrechterhaltung eines einheitlichen Verständnisses von Jesus und damit gleichsam um einen stabilen Glauben der Christen an Jesus Christus. Die Väter von Chalcedon hatten nun geglaubt mit ihrer Formulierung "[..]in duabus naturis [...] et in unam personam atque subsistentiam concrurrente [..]" endlich ein Problem gelöst zu haben, "das seit 25 Jahren unabdingbar zu einer Lösung gedrängt hatte." Doch " [d]ie Entwicklung verlief anders. Chalcedon wurde zum Stein des Anstoßes und zum Ausgangspunkt einer Spaltung [..]" (aus: Grillmeier, Alois: Jesus der Christus im Glauben der Kirche, Bd. 2/1. Freiburg, Basel, Wien²: 1991, S.4.), die bis heute anhält.
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