Anna Levin ist mir bereits unter anderem Pseudonym als Autorin historischer Romane bekannt. Da ich ihre Bücher sehr mag, wollte ich natürlich ebenso ihr neuestes Werk lesen. Auch mit „Das Korallenhaus“ konnte sie mich wieder in ihren Bann ziehen. Anhand des Covers, das ein Haus auf einer Klippe
zeigt, und der Inhaltsangabe könnte man annehmen, dass es sich um einen typischen „Love and…mehrAnna Levin ist mir bereits unter anderem Pseudonym als Autorin historischer Romane bekannt. Da ich ihre Bücher sehr mag, wollte ich natürlich ebenso ihr neuestes Werk lesen. Auch mit „Das Korallenhaus“ konnte sie mich wieder in ihren Bann ziehen. Anhand des Covers, das ein Haus auf einer Klippe zeigt, und der Inhaltsangabe könnte man annehmen, dass es sich um einen typischen „Love and Landscape“-Roman handelt. Aber diese Geschichte hat viel mehr zu bieten, als der äußere Anschein verspricht.
Die junge Meeresbiologin Dr. Nina Michaelis nimmt nach einer herben Enttäuschung in ihrer Heimat München einen Auftrag auf der Kanareninsel La Palma an. Dort soll sie in einem Team mitarbeiten, das sich dem Erhalt der Korallenriffe verschrieben hat. Doch diese Arbeit gefällt jemandem nicht. Das Team erhält Drohbriefe. Da Nina nicht dauerhaft in einer Pension leben möchte, mietet sie ein kleines Haus, das malerisch auf einer Klippe gelegen ist. Im Schuppen findet sie ein altes Tagebuch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und stößt so auf die Aufzeichnungen des jungen Mädchens Serena, das einst in dem Haus gelebt hat. Es war Korallentaucherin und beschreibt ihr Leben und ihre Liebe. Nina ist fasziniert von ihren Schilderungen. Dann gibt es noch den Unterwasserfilmer Fabio, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Aber nach der letzten Enttäuschung hat sie eine Mauer um sich errichtet. Kann Fabio diese Mauer einreißen?
Die Inhaltsangabe des Verlags gibt bei Weitem nicht das wieder, was in dieser Geschichte geboten wird. Ninas Ängste und Gefühle wurden sehr schnell zu meinen. Mit großem Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin, was die junge Meeresbiologin erlebt. Auch die Tagebuchaufzeichnungen Serenas haben mich sehr berührt. Nebenbei erfuhr ich einiges über die Arbeit einer Korallentaucherin und die Herstellung des Schmucks aus diesem Material.
Am faszinierendsten waren aber für mich die plastischen Beschreibungen der Unterwasserwelt. Durch Ninas Augen konnte ich die Korallenriffe, die Fische und anderen Tiere betrachten, als wäre ich selbst getaucht. Die Darstellung der Flora und Fauna La Palmas haben in mir sofort das Fernweh geweckt. Ich war noch nie auf der Insel, habe nun aber Lust bekommen, sie mir einmal anzuschauen.
Mit Spannung habe ich den Strang, in dem es um die Drohbriefe und diverse Angriffe auf das Forscherteam geht, verfolgt. Der Leser tappt lange im Dunkeln, wer hinter diesen steckt. Der Verdacht, den ich hatte, stellte sich als Trugschluss heraus.
Auch das Schicksal Serenas und Ninas Beziehung zu Fabio hat Anna Levin mit viel Spannung geschildert. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste deshalb einen ziemlich müden Tag im Büro verbringen, weil ich nicht eher schlafen konnte, bis ich wusste, wie die Geschichte endet.
Ein Glossar und einige Erläuterungen der Autorin runden dieses Werk für mich ab. Ich hoffe sehr, schon bald einen neuen Roman von Anna Levin in den Händen halten zu können.
Fazit:
Von dieser Autorin werden wir hoffentlich noch viel zu lesen bekommen. Sie bietet fesselnde Unterhaltung, gut recherchierte Inhalte, glaubhafte Charaktere und eine gefühlvolle Geschichte.