Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sport - Sportmedizin, Therapie, Ernährung, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Sportmedizin), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vorläufer des heutigen Kajaks wurden an der gesamten nördlichen Küste des amerikanischen Festlands, in Grönland und auf Teilen des asiatischen Festlands als Post- und Reiseboote und nicht zuletzt von den Eskimos zum Robbenfang benutzt.Heute versucht der Athlet beim Kajakrennsport mit der Paddelbewegung eine maximale Bootsgeschwindigkeit zu erzielen, um eine definierte Strecke in kürzester Zeit zurückzulegen. Für die olympischen Disziplinen mit Wettkampfzeiten zwischen 1:30,0 und 4:00,0 Minuten konnte gezeigt werden, dass die Ausdauer- und Kraftfähigkeit gleichermaßen als erforderlich anzusehen sind. Als Trainingsziel wurde daher die Steigerung der Grundlagenausdauer und der spezifischen Wettkampfausdauer im Komplex mit der Ausprägung eines entsprechenden Kraftniveaus angesehen. Mit der Einführung des "Wingpaddels" durch den Schweden Sundquist im Jahre 1985 gewann die Maximalkraft im Kajaksport weiter an Bedeutung. Durch die Modifikationen des Paddels kann ein höherer Widerstand am Paddelblatt und somit ein höherer spezifischer Krafteinsatz beim Paddelzug erreicht werden. Die Einführung des neuen Paddels bewirkte jedoch nicht nur einen höheren spezifischen Krafteinsatz, sondern auch eine Umstellung des Bewegungsablaufs und somit eine veränderte intermuskuläre Koordination der beim Kanusport beteiligten Muskeln. Obwohl der rückwärtigen Muskulatur des Schultergelenkes und des Schultergürtels, der Beuge- und Streckmuskulatur der Arme, der vorderen Muskulatur des Schultergürtels und der geraden Bauch- und Rückenmuskulatur eine entscheidende Rolle bei der Paddelbewegung zu kommt, werden weiterhin in allen Altersstufen Kräftigungsübungen der Armmuskulatur bevorzugt. Der Bereich des Auftretens und der Ursachen von Beschwerden des Bewegungsapparates von Kajakrennsportlern fand in der Leistungsdiagnostik im Gegensatz zur Kraftdiagnostik bisher allerdings kaum Beachtung. Mit den Messungen der statischen Maximalkraft der relevanten Muskelgruppen wird in dieser Arbeit gezeigt, wo die Schwachstellen von Kajaksportlern liegen. Anhand der Angabe der Häufigkeit von subjektiven Beschwerden des Bewegungsapparates werden mögliche Ursachen diskutiert und in Bezug zum erhobenen Kraftprofil gesetzt. Die Ergebnisse dieser Studie sollen für Trainer und Aktive eine Diskussionsgrundlage für eine kritische Betrachtung des Trainings zur Vorbeugung von Beschwerden des Bewegungsapparates darstellen.
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