Friedrich Hölderlins Gedicht "Hälfte des Lebens" besteht aus zwei Teilen. Die Frage, die Titel der Ausstellung im Kunstfenster ist, steht zwischen den Jahreszeiten. In "sprachlos" kalter Umgebung erinnert sich der Dichter an den Sommer, der einleitend wortreich beschrieben ist. Sich in gegensätzlichen Bildern auszudrücken ist auch ein bewährtes Mittel der Malerei. Bilder vom Morgen und Abend finden sich bei Claude Lorrain, der Sommer als Pendant zum Winter bei Caspar David Friedrich. Die zehnte Ausgabe der Schriftenreihe DAS KUNSTFENSTER ist eine Einladung zu einem Vergleich des berühmten Gedichts mit Bildern unserer Tage. Neben einem Gespräch mit der Tübinger Literaturwissenschaftlerin Irmgard Lersch über Friedrich Hölderlin und Malerei des Herausgebers Martin Gensbaur finden sich in dem Heft Arbeiten des römischen Malers Giorgio Ortona, Objekte der Schondorfer Künstlerin Doris Trummer und ein Vortrag mit dem Titel "Paragone", in dem der Maler Martin Gensbaur seine Arbeiten mit dreidimensionalen Bildern des in der südlichen Toskana lebenden Künstlers Mauro Corbani vergleicht.
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