Wolfgang Kunath ist Lateinamerika-Korrespondent, lebt seit 2002 in Rio de Janeiro - und beantwortet in seinem Buch viele ungewöhnliche Fragen, die uns das größte Land Lateinamerikas näherbringen:
- Warum werden die Brasilianer trotz Körperkult immer dicker?
- Weshalb leben die Brasilianer ganz gerne hinter Panzerglas und Fenstergittern?
- Wieso fürchten sie den Monat August?
- Was haben die Brasilianer mit uns zu tun - und wir mit ihnen?
Ein spannender Einblick in eines der aufregendsten Länder der kommenden Jahre ...
- Warum werden die Brasilianer trotz Körperkult immer dicker?
- Weshalb leben die Brasilianer ganz gerne hinter Panzerglas und Fenstergittern?
- Wieso fürchten sie den Monat August?
- Was haben die Brasilianer mit uns zu tun - und wir mit ihnen?
Ein spannender Einblick in eines der aufregendsten Länder der kommenden Jahre ...
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Kein freundliches Buch über Brasilien annonciert der Rezensent da, sondern eines, das falsche Folklore entlarvt, massive Probleme kennzeichnet, das Verschwinden des Regenwaldes wie der Mythen, die hermetische Zweiteilung der Gesellschaft in Favelas und Shopping Malls und dergleichen mehr. Die Kartografien, Analysen und Befunde seines Kollegen, des langjährigen FR-Korrespondenten Wolfgang Kunath, findet Christian Thomas alles andere als kurios, sondern höchst lesbar und lehrreich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2014Was nach dem Fußball bleibt
Wolfgang Kunath, der seit mehr als zehn Jahren als Korrespondent in Rio de Janeiro lebt, hat die vielen kleinen Geschichten zusammengetragen, die ein Land ausmachen. Manche handeln von Dingen, die man mit Brasilien verbindet: Fußball, Karneval, Samba. Aber es geht auch um Einkaufszentren als Symbol des Mittelstands, um das Hartholz "Pau Brasil", dem das Land den Namen verdankt, um das Geschäft privater Firmen mit der Sicherheit (Autos zu panzern etwa), um die Mythen Amazoniens, um evangelikale Bewegungen, die Proteste gegen den Belo-Monte Staudamm und den berühmtesten Schönheitschirurgen Südamerikas, Ivo Pitanguy. All diese Geschichten, die in Reiseführern sonst keinen Platz finden, fügen sich zusammen zu einem Brasilien, wie Kunath es erlebt. Angereichert wird das durch Anekdoten aus der Zeit des Kautschuk-Booms und der Goldgräber, aus den Jahren nach der Loslösung von Portugal und der Militärdiktatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Fast am Ende des Buches geht es dann auch um den Anfang und die brasilianische Flagge: "Das Fahnentuch stellt den Himmel über Rio de Janeiro am 15. November 1889 um 8.30 Uhr dar, der Ort und die Stunde der Proklamation der Republik." Natürlich stilisiert, die Zahl der Sterne entspricht der Zahl der Staaten. Die Großereignisse der Fußball-Weltmeisterschaft stehen angenehm im Hintergrund. Zwischen dem "Teatro Amazonas" in Manaus - einem opulenten Opernhaus, das in einem Moment größenwahnsinniger Verschwendung errichtet wurde - und dem jetzt erbauten Stadion in ebenjener Stadt eine Verbindung herzustellen bleibt dem Leser überlassen.
mhar
"Das kuriose Brasilien-Buch - Was Reiseführer verschweigen" von Wolfgang Kunath. Fischer Verlag, Frankfurt 2013. 352 Seiten, broschiert, 9,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wolfgang Kunath, der seit mehr als zehn Jahren als Korrespondent in Rio de Janeiro lebt, hat die vielen kleinen Geschichten zusammengetragen, die ein Land ausmachen. Manche handeln von Dingen, die man mit Brasilien verbindet: Fußball, Karneval, Samba. Aber es geht auch um Einkaufszentren als Symbol des Mittelstands, um das Hartholz "Pau Brasil", dem das Land den Namen verdankt, um das Geschäft privater Firmen mit der Sicherheit (Autos zu panzern etwa), um die Mythen Amazoniens, um evangelikale Bewegungen, die Proteste gegen den Belo-Monte Staudamm und den berühmtesten Schönheitschirurgen Südamerikas, Ivo Pitanguy. All diese Geschichten, die in Reiseführern sonst keinen Platz finden, fügen sich zusammen zu einem Brasilien, wie Kunath es erlebt. Angereichert wird das durch Anekdoten aus der Zeit des Kautschuk-Booms und der Goldgräber, aus den Jahren nach der Loslösung von Portugal und der Militärdiktatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Fast am Ende des Buches geht es dann auch um den Anfang und die brasilianische Flagge: "Das Fahnentuch stellt den Himmel über Rio de Janeiro am 15. November 1889 um 8.30 Uhr dar, der Ort und die Stunde der Proklamation der Republik." Natürlich stilisiert, die Zahl der Sterne entspricht der Zahl der Staaten. Die Großereignisse der Fußball-Weltmeisterschaft stehen angenehm im Hintergrund. Zwischen dem "Teatro Amazonas" in Manaus - einem opulenten Opernhaus, das in einem Moment größenwahnsinniger Verschwendung errichtet wurde - und dem jetzt erbauten Stadion in ebenjener Stadt eine Verbindung herzustellen bleibt dem Leser überlassen.
mhar
"Das kuriose Brasilien-Buch - Was Reiseführer verschweigen" von Wolfgang Kunath. Fischer Verlag, Frankfurt 2013. 352 Seiten, broschiert, 9,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
All diese Geschichten, die in Reiseführern sonst keinen Platz finden, fügen sich zusammen zu einem Brasilien, wie Kunath es erlebt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20140814