Der Roman "Das Kurtisanenhaus" beinhaltet die Geschichte zweier Frauen, Mutter und Tochter, beginnend im Jahre 1912 in Shanghai.
Das halb-amerikanische Mädchen Violet Minturn wächst behütet und vaterlos im Schatten des angesehenen Kurtisanenhaus ihrer Mutter Lucia auf.
Aufgrund politischer
Wirren müssen beide überstürzt das Land verlassen. Ein enger Bekannter von Lucia bietet ihnen hierfür…mehrDer Roman "Das Kurtisanenhaus" beinhaltet die Geschichte zweier Frauen, Mutter und Tochter, beginnend im Jahre 1912 in Shanghai.
Das halb-amerikanische Mädchen Violet Minturn wächst behütet und vaterlos im Schatten des angesehenen Kurtisanenhaus ihrer Mutter Lucia auf.
Aufgrund politischer Wirren müssen beide überstürzt das Land verlassen. Ein enger Bekannter von Lucia bietet ihnen hierfür seine Hilfe an. Durch eine List werden Mutter und Tochter jedoch voneinander getrennt. Während ihre Mutter sich auf dem Weg nach San Francisco befindet, gelingt Violet die Flucht aus China nicht.
Ohne vom Schicksal der anderen zu erfahren, müssen beide ihr Leben meistern. Violet ist gezwungen sich als Kurtisane zu verdingen. Lucia wird fälschlicherweise über den Unfalltod ihrer Tochter informiert und zerbricht daran.
Doch Violet kämpft und findet schließlich einen Weg, ihr Schicksal zu meistern, Licht in das Geheimnis ihrer Herkunft zu bringen und ihre große Liebe zu finden.
Amy Tan gelingt es hervorragend, Shanghai exotisch und in bunten Farben zu schildern. Als Leser kann man sich in diesen für einen "historischen Roman" eher ungewöhnlich gewählten Schauplatz sehr gut einfühlen.
Die Geschichte ist größtenteils blumig und ausschweifend geschrieben. Die Autorin beschreibt Schauplätze und Darsteller ausführlich und detailreich.
Mir persönlich erscheinen einige Passagen des Buches dadurch zu langatmig.
Die Namen der Kurtisanen und anderer Hauptfiguren sind ungewöhnlich, wie z.B. "Zauberkürbis", "Zersprungenes Ei" oder "Goldtaube". Diese Namensgebung hat mich ein wenig befremdet und gestaltete den Zugang zur eigentlichen Erzählung dadurch eher schwieriger.
Das Buch selbst hat einen ansprechenden Einband. Die Kapitel sind, je nach Erzählsicht von Mutter oder Tochter, getrennt. Ein Gedicht von Walt Whitman geht der Geschichte voraus.
Alles in allem ein umfangreich geschilderter, solider Roman vor schimmernder Kulisse, jedoch nicht so "überwältigend" wie es die Beurteilung des "Examiners" auf der Rückseite des Buches glauben machen möchte.