Das KZ Mittelbau-Dora wurde im August 1943 eingerichtet, als die Nationalsozialisten ihre Raketenproduktion von Peenemünde in die Stollen des Kohnsteins bei Nordhausen verlagerten. Das dichte Netz seiner Außenlager überzog in den letzten beiden Kriegsjahren den Südharz. Mehr als 60 000 Menschen aus verschiedenen Nationen wurden bis April 1945 in das KZ Mittelbau-Dora verschleppt. Mindestens 20 000 von ihnen haben das Kriegsende nicht erlebt.Die meisten Insassen des Mittelbau-Lagers mußten im Rahmen der Untertageverlagerung der Flugzeugindustrie Zwangsarbeit auf den zahlreichen Baustellen leisten, andere wurden zur Arbeit in der Raketenmontage des Mittelwerkes gezwungen.1995 wurde die Dauerausstellung zur Entstehung und Funktion des Lagers auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte eingerichtet. Diese Ausstellung wird in dem vorliegenden Band dokumentiert und um Kurzbiographien von Häftlingen und den Verantwortlichen ergänzt. Enthalten ist außerdem eine Kurzführung durch das Gelände.Aus dem Inhalt:- Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen in der Rüstungsindustrie- Die Häftlinge im unterirdischen Mittelwerk- Das Kranken- und Sterbelager in der Boelcke-Kaserne- Todesmärsche und Evakuierungstransporte- Täterbiographien- Häftlingsbiographien- Kurzführung durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-DoraDer Herausgeber: Jens-Christian Wagner, Jahrgang 1966, studierte Geschichte und Romanistik in Göttingen und Santiago de Chile. Er leitet die Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Veröffentlichungen zum Thema Rüstungsforschung und Zwangsarbeit. Im Wallstein Verlag erschien 2001: "Produktion des Todes. Das KZ Mittelbau-Dora" (ISBN 3-89244-439-0).Pressestimmen: "Der von Jens-Christian Wagner zusammengestellte Katalog dokumentiert die historische Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte. Schwerpunkte des mit zahlreichen Abbildungen und Auszügen aus Häftlingsberichten versehenen Buches bilden die Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie, die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Stollen, das Sterbelager in der Boelcke-Kaserne und die Todesmärsche. Ergänzt wird der Band durch Biografien von Häftlingen und Tätern sowie einen Rundgang durch die heutige Gedenkstätte. Auch die Neukonzeption der Gedenkstätte wird kurz vorgestellt. Zusammen mit der kürzlich erschienenen, knapp 700-seitigen Mittelbau-Monographie "Produktion des Todes" von Jens-Christian Wagner und einem neuen, 14-seitigen Faltblatt mit Grundinformationen zur Gedenkstätte liegen nun drei neue Publikationen der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora vor, die unterschiedlichen Informationsbedürfnissen gerecht werden und den letzten Stand der Forschung wiedergeben."(Thüringer Allgemeine, Nordhäuser Allgemeine)