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Matthias verbringt seine Sommerferien auf Sylt. Er besucht seinen jüngeren Bruder, der dort in einem Heim lebt. Doch der Urlaub nimmt eine unerwartete Wendung, als Matthias die Betreuerin seines Bruders kennenlernt und sich in sie verliebt. Marta nimmt ihn aber nicht wahr. Erst als sie sich Jahre später an einer Berliner Universität wiedertreffen, kommt Matthias seiner Jugendliebe nahe. Sie führt ihn in Studentenkreise ein, die einer radikalen Gruppierung angehören. Matthias lässt sich auf Marta und ihre Überzeugungen ein, ignoriert seine widerstreitenden Gefühle. Was Martas Absichten ...
Matthias verbringt seine Sommerferien auf Sylt. Er besucht seinen jüngeren Bruder, der dort in einem Heim lebt. Doch der Urlaub nimmt eine unerwartete Wendung, als Matthias die Betreuerin seines Bruders kennenlernt und sich in sie verliebt. Marta nimmt ihn aber nicht wahr. Erst als sie sich Jahre später an einer Berliner Universität wiedertreffen, kommt Matthias seiner Jugendliebe nahe. Sie führt ihn in Studentenkreise ein, die einer radikalen Gruppierung angehören. Matthias lässt sich auf Marta und ihre Überzeugungen ein, ignoriert seine widerstreitenden Gefühle. Was Martas Absichten sind, wird ihm erst klar, als es zu spät ist.
Wildenhain, MichaelMichael Wildenhain, 1958 in Westberlin geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften, Philosophie und Informatik und lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin. Er schreibt Kurzgeschichten, Romane, Theaterstücke und Gedichte und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Produktdetails
- dtv Taschenbücher 14539
- Verlag: DTV
- Seitenzahl: 248
- Erscheinungstermin: 5. Dezember 2016
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 120mm x 20mm
- Gewicht: 242g
- ISBN-13: 9783423145398
- ISBN-10: 3423145390
- Artikelnr.: 44877011
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Michael Wildenhains instensiver, spannender Roman über Liebe, Familie und Verrat stellt die Frage nach der Macht von politischen Überzeugungen und dem Sinn moralischen Handelns. Bernd Kielmann Buch-Magazin
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Elmar Krekeler ist stark beeindruckt von diesem Buch, in dem Autor Michael Wildenhain eine tragische Familiengeschichte mit dem deutschen Herbst zusammenführt. Der Erzähler, Matthias, hat als Kind seinen Bruder von der Bettkante gestoßen. Seitdem ist der Hochbegabte geistig behindert und lebt in einem Pflegeheim. Dort kümmert sich die 17-jährige Marta um ihn, "ein wildes Mädchen", so Krekeler, in das sich der 14-jährige Matthias verliebt. Sie wird ihn dann in die WGs der RAF-Terroristen der zweiten Generation einführen und seinen Onkel überfallen, einen Strafverteidiger, der einst in Auschwitz Kinder folterte. Das klingt ziemlich abenteuerlich, aber Wildenhain versteht es, seine Protagonisten zum Leben zu erwecken, versichert der Rezensent. Das gelingt ihm vor allem mit einer Sprache, die "aus einer unterkühlten, verknappten Sprödigkeit heraus immer wieder ins geradezu Expressionistische explodiert", so Krekeler. Für ihn hat dieser Roman seinen Platz auf der Shortlist für den Leipziger Buchpreis unbedingt verdient.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein großes Drama, wirklich betörend aufgeschrieben.« Stern, 11.6.2015 »Wildenhains Absage an vorschnelle und oft bequeme Deutungsmuster, sein Verzicht, den herrschenden Mustern in der Person von Matthias ein anderes entgegenzusetzen, machen sein politisches Verständnis von Literatur aus, sie versetzen seine Leserinnen und Leser in eine produktive Unruhe.« Detlef Grumbach, Deutschlandfunk, 10.6.2015 »Der Autor hält verschiedene Themen geschickt in der Schwebe. Er beschränkt sich nicht auf einen gesellschaftskritischen Blick, sondern erzählt von den Voraussetzungen des Lebens und des Menschseins. Große Themen wie Zufall, Verrat oder Hoffnung verbindet er mit alltagsnahen und poetischen Schilderungen.« Karim Saab, Hannoversche Allgemeine
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Zeitung, 31.3.2015 »Wildenhain erzählt, wie zeitgeschichtliche Umstände in die Lebensläufe von Familien ragen. Und mit welchen Folgen. Im "Lächeln der Alligatoren" geht dieses Erzählen so fabelhaft auf wie noch nie, weil die Sprache aus einer unterkühlten, verknappten Sprödigkeit heraus immer wieder ins geradezu Expressionistische explodiert, weil sich kein historischer Lehrfilm daraus entwickelt, sondern die zerborstene, berührende Biografie eines Traumatisierten.« Elmar Krekeler, Die Welt Literarisches Leben, 7.3.2015 »Sein Roman hallt nach, wie der Schuss, der schließlich fällt.« Claudia Seiring, Märkische Oderzeitung, 11.3.2015 »Was ist davon zu halten, wenn ein Stück linksradikaler deutscher Geschichte in eine Familiensaga verpackt ist? Sehr viel, wenn man es so raffiniert wie Michael Wildenhain macht.« Jan Decker, Junge Welt, 12.3.2015 »Das macht den Roman so spannend: Er erzählt ein Stück Zeitgeschichte aus der Sicht derjenigen, die sich nie beteiligt haben und trotzdem mitschuldig sind, und die die Gewalt niemals verstehen.« Ina Westermann, literaturkritik.de, August 2015 »Michael Wildenhain beschränkt sich nicht auf einen gesellschaftskritischen Blick, sondern erzählt von den Voraussetzungen des Lebens und des Menschseins. Große Themen wie Zufall, Schuld, Verrat oder Hoffnung verbindet er mit alltagsnahen und poetischen Schilderungen.« Karim Saab, Märkische Allgemeine Zeitung Journal, 1.3.2015 »"Das Lächeln der Alligatoren" ist wie Martha - gnadenlos, brutal, schön, spannend, irritierend zugleich.« Lea Thies, Bücherjournal, 7.3.2015 »Wer "Das Lächeln der Alligatoren" deuten will, als tatsächliche Empathie verratendes Lächeln, als zähnebleckende Mordlust oder als irgendetwas dazwischen, kommt nicht sehr weit, weil es keine Brücke zwischen zwei derart unterschiedlich strukturierten Systemen von Intelligenz gibt. Selten wurde dies so traurig und trotzdem tröstlich dargestellt wie in diesem Roman.« Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.3.2015 »Wildenhain ist ein Roman gelungen, der Fragen der Gewaltlegitimation neu stellt und die Verstrickung von Privatem und Politischem erzählerisch veranschaulicht.« Rainer Moritz, Deutschlandradio Kultur, 3.3.2015 »Eine große Liebesgeschichte, eine kleine Verbrechensgeschichte und eine langwierige Familiengeschichte. ... Klug gebaut und atmosphärisch stark.« Elke Schmitter, Kulturspiegel, März 2015 »Der Roman schafft ein lebendiges Bild eines Deutschland in den 70er Jahren zu entwerfen und die immer noch aktuelle Frage nach Schuld und Gewalt geschickt zu stellen.« Carina Fron, Mephisto 96.7, 19.3.2015 »Kühne Volten, gedrängte Zeitgeschichte, eine literarische Reise ins deutsche Herz der Finsternis. ... "Das Lächeln der Alligatoren" verdichtet auf beeindruckende Weise die verhängnisvolle deutsche Geschichte - und schließt sie mit der privaten Geschichte seines Erzählers kurz.« Thomas André, Spiegel Online, 17.2.2015 »Lakonisch und ohne jede Effekthascherei... Wildenhain versteht es, die Sprache in den Dienst der Handlung zu stellen. Klare Sätze, die in den Momenten der größten Verwirrung des Protagonisten fast ins Stakkato wechseln.« Dimo Riess, Dresdner Neueste Nachrichten, 7./8.3.2015 »Als der Text auf Seite 240 zu Ende war, wünschte ich, er möge weitergehen.« Irmtraut Gutschke, Neues Deutschland, 12.3.2015 »Wildenhain verplottet das Drama der RAF auf die kühnste und gleichzeitig normalste Weise: Es reicht bis in die eigene Familie hinein.« Hamburger Abendblatt, 4.3.2015 »Was für eine Geschichte.« SAX - Das Dresdner Stadtmagazin, September 2015
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Gebundenes Buch
Als kleines Kind schubste Matthias seinen Bruder Carsten beim Spielen vom Sofa, der junge bleibt den Rest seines Lebens geistig behindert und lebt in einem Pflegeheim auf Sylt. Mit 14 besucht Matthias ihn dort im Sommer mit seiner Mutter und verliebt sich sofort in die drei Jahre ältere …
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Als kleines Kind schubste Matthias seinen Bruder Carsten beim Spielen vom Sofa, der junge bleibt den Rest seines Lebens geistig behindert und lebt in einem Pflegeheim auf Sylt. Mit 14 besucht Matthias ihn dort im Sommer mit seiner Mutter und verliebt sich sofort in die drei Jahre ältere Betreuerin Martha. Doch ihre Wege verlieren sich, die Liebe bleibt unerwidert. Doch als Matthias nach Berlin zu seinem Onkel zieht um zu studieren, kreuzen sich ihre Wege wieder und Martha scheint sogar seine Nähe zu suchen. Sie zieht ihn in eine Welt, die Matthias nicht geheuer ist. Wie Recht er mit seinen Gefühlen haben soll, zeigt sich im weiteren Verlauf des Romans.
„Das Lächeln der Alligatoren“ ist eine virtuose Geschichte von der Liebe und ihren Abgründen, von der Suche nach Vertrauen und Zuneigung und der gleichzeitig vollständigen Zerstörung von Halt und Orientierung. Matthias‘ Liebe zu Martha bringt ihm gleichzeitig Glück und Unglück, sie ist Freundin und Feindin, Gefährtin und Kriegerin zugleich, was es so schwer macht, sie einzuordnen. Die Beziehung der beiden ist für den Leser faszinierend und mit der Zeit lässt die Distanz, die man am Anfang zu den Charakteren empfand, immer mehr nach und wie Matthias Martha in sein Leben lässt, lässt er auch uns als Leser immer mehr an seinen Gefühlen teilhaben. So wächst das Mitgefühl mit ihm im Verlauf der Geschichte immer weiter an, während sich zeitgleich eine subtile Abneigung gegen Martha entwickelt, die man sich gar nicht gleich erklären kann. Es ist wie ein Gefühl, dass sie Matthias nichts Gutes bringen wird. Wie recht man mit der Annahme noch haben wird, zeigt sich auf dramatischere Weise, als man es selber gerne gewollt hätte.
Gleichzeitig ist dieser Roman jedoch auch ein politischer Roman, denn sämtliche Störungen entstehen durch Martha und Martha kann nicht losgelöst von ihrer politischen Situation und ihren Überzeugungen verstanden werden, auch wenn sich dies erst spät erklärt. Die gesamte Geschichte erhält durch die Auflösung der Hintergründe von Martha eine neue Bedeutung und Erklärung, die auch Matthias bisherige Lebensgrundlage zerstört. Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht für ihn auch der Verlust seiner bisherigen Lebensgeschichte, das woran er als er geglaubt und was er für sicher hielt, einher.
Michael Wildenhain hat mit „Das Lächeln der Alligatoren“ einen Roman geschrieben, der sich auf die Suche nach dem Einfluss des Politischen auf die Liebe begibt und der Frage nachforscht, wie nah man einem Menschen kommen kann, wenn man gleichzeitig seine Zerstörung ist. Der Roman hat mich von Anfang bis Ende fasziniert und mit seiner besonderen und teilweise sehr reduzierten Sprache wird die Unsicherheit von Matthias und seine manchmal hilflos wirkende Suche nach Etwas, was er sich selbst kaum erklären kann, noch unterstützt. Hier liest man nicht nur ein Buch, man blickt in eine Welt und ob sie einem nun gefällt oder nicht, man muss sich mit ihr konfrontieren. Einfach beiseite schieben lässt sie sich nicht.
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