Kurz bevor Birgit Weidts Großvater starb, vermachte er ihr eine Maske aus Holz, ein uraltes Geschenk aus Neukaledonien. Jahre später begibt sich die Berlinerin dort auf die Suche nach den Geschichten hinter ihrem "Schutzengel".
Auf dem Archipel am anderen Ende der Welt taucht sie ein in die fremde, indigene Welt der Insulaner, die so gar nichts mit der ihrigen gemeinsam zu haben scheint. Eine Welt, in der Schamanen die Zukunft aus Palmblättern voraussagen, Kleider sich bei Regen in Luft auflösen und Häuptlinge senkrecht begraben werden, der Kopf aus der Erde ragend. Eine Welt, in der die Ahnen allgegenwärtig sind, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen anhand von Wurzeln erklärt werden und Frauen ihre Altersfalten tragen wie kostbaren Schmuck.
Und erst als sie zurückgekehrt ist, bemerkt sie, wie ihre Reise ihren Blick auf die eigenen Ahnen und auf sich selbst verändert hat.
Auf dem Archipel am anderen Ende der Welt taucht sie ein in die fremde, indigene Welt der Insulaner, die so gar nichts mit der ihrigen gemeinsam zu haben scheint. Eine Welt, in der Schamanen die Zukunft aus Palmblättern voraussagen, Kleider sich bei Regen in Luft auflösen und Häuptlinge senkrecht begraben werden, der Kopf aus der Erde ragend. Eine Welt, in der die Ahnen allgegenwärtig sind, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen anhand von Wurzeln erklärt werden und Frauen ihre Altersfalten tragen wie kostbaren Schmuck.
Und erst als sie zurückgekehrt ist, bemerkt sie, wie ihre Reise ihren Blick auf die eigenen Ahnen und auf sich selbst verändert hat.
Zusammen ist man weniger allein
Es war kein Kurzbesuch in der Südsee - vielmehr verbrachte Birgit Weidt mehrere Monate bei den Kanak-Stämmen der pazifischen Inselgruppe Neukaledoniens, wodurch ihr ein tiefer Einblick in die fremde - und noch immer gelebte - Kultur möglich wurde. Da lassen Häuptlinge mit ihrem Schmuckschwert die Sonne aufgehen, verbannen Medizinmänner mit Heilsteinen das Böse aus dem Körper und dirigiert das Wachstum einer Wurzel den Jahreskalender der Einheimischen. Es gibt Schamanen, die aus Palmenblättern lesen, vorbeiflitzende Mäuse, in denen die Seele eines Ahnen sitzt; Kleidung kann sich bisweilen bei Regen in Luft auflösen und Hebammen kommen nur bis zur sechsten Geburt, dann wisse doch eine Frau, wie es geht. Das Leben folgt klaren Regeln, dessen Einhaltung seit eh und je der Chef überwacht, und so wird er zuweilen nach seinem Ableben senkrecht beerdigt, mit dem Kopf aus der Erde schauend, damit er auch nach dem Tod den Überblick behält. Individualität ist ein Schimpfwort, was zählt, ist die Gemeinschaft. Deshalb lieben die Bewohner ihre Schlafhütte, in der sie mehrmals die Woche Matte an Matte liegen. Da geht es weder um Sex noch Erotik, sondern um Klatsch und Tratsch, und zusammen ist man eben weniger allein. Das Motiv der Autorin für ihren Aufenthalt schwingt leise mit: Es ist eine Spurensuche. Ihr Großvater war als Samoa-Missionar für einige Zeit auf Neukaledonien gestrandet.
F.A.Z.
"Das Lächeln der Vergangenheit. Eine Entdeckungsreise zu den Ureinwohnern Neukaledoniens" von Birgit Weidt. Aus der Reihe: , Dumont Reiseabenteuer. Dumont Reise Verlag, Ostfildern 2018. 256 Seiten. Broschiert, 14,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es war kein Kurzbesuch in der Südsee - vielmehr verbrachte Birgit Weidt mehrere Monate bei den Kanak-Stämmen der pazifischen Inselgruppe Neukaledoniens, wodurch ihr ein tiefer Einblick in die fremde - und noch immer gelebte - Kultur möglich wurde. Da lassen Häuptlinge mit ihrem Schmuckschwert die Sonne aufgehen, verbannen Medizinmänner mit Heilsteinen das Böse aus dem Körper und dirigiert das Wachstum einer Wurzel den Jahreskalender der Einheimischen. Es gibt Schamanen, die aus Palmenblättern lesen, vorbeiflitzende Mäuse, in denen die Seele eines Ahnen sitzt; Kleidung kann sich bisweilen bei Regen in Luft auflösen und Hebammen kommen nur bis zur sechsten Geburt, dann wisse doch eine Frau, wie es geht. Das Leben folgt klaren Regeln, dessen Einhaltung seit eh und je der Chef überwacht, und so wird er zuweilen nach seinem Ableben senkrecht beerdigt, mit dem Kopf aus der Erde schauend, damit er auch nach dem Tod den Überblick behält. Individualität ist ein Schimpfwort, was zählt, ist die Gemeinschaft. Deshalb lieben die Bewohner ihre Schlafhütte, in der sie mehrmals die Woche Matte an Matte liegen. Da geht es weder um Sex noch Erotik, sondern um Klatsch und Tratsch, und zusammen ist man eben weniger allein. Das Motiv der Autorin für ihren Aufenthalt schwingt leise mit: Es ist eine Spurensuche. Ihr Großvater war als Samoa-Missionar für einige Zeit auf Neukaledonien gestrandet.
F.A.Z.
"Das Lächeln der Vergangenheit. Eine Entdeckungsreise zu den Ureinwohnern Neukaledoniens" von Birgit Weidt. Aus der Reihe: , Dumont Reiseabenteuer. Dumont Reise Verlag, Ostfildern 2018. 256 Seiten. Broschiert, 14,99 Euro.
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