INHALT
Katinka Schwartz steht kurz vor ihrem Internatsabschluss in Schottland, als ihr Vater, ein Hotelier aus Berlin, mit einer Hirnblutung ins Krankenhaus gebracht wird. Als Tochter und zukünftige Erbin reist sie sofort nach Berlin und hält im bereits in die Jahre gekommenen Hotel Marabu die
Stellung. Doch dieses finanziell schwer angeschlagene Hotel ist voller Geheimnisse und mysteriöser…mehrINHALT
Katinka Schwartz steht kurz vor ihrem Internatsabschluss in Schottland, als ihr Vater, ein Hotelier aus Berlin, mit einer Hirnblutung ins Krankenhaus gebracht wird. Als Tochter und zukünftige Erbin reist sie sofort nach Berlin und hält im bereits in die Jahre gekommenen Hotel Marabu die Stellung. Doch dieses finanziell schwer angeschlagene Hotel ist voller Geheimnisse und mysteriöser Gäste...
MEINUNG
"Das Lächeln des Panthers" ist das erste Buch des vielfach ausgezeichneten Jugendbuchautors und freien Journalisten Johannes Groschupf, das ich bisher lesen durfte. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil es einmal nicht durch klischeehafte Teeniesorgen, sondern durch eine wohldurchdachte, geschichtsträchtige Story punktet. Im Großen und Ganzen geht es um die Geschichte des Hotels Marabu und seiner Gäste. In den Dreißiger Jahren waren hier die Reichskulturkammer und diverse Gemälde zeitgenössischer Künstler untergebracht. Die damalige High Society gab sich damals die Klinke in die Hand. Doch vom Ruhm der alten Zeiten ist heute, im 21. Jh., nur wenig übrig geblieben. U. a. kann man im prächtigen Bibliothekszimmer das Gemälde "Das Lächeln des Panthers" (vgl. Titel) bestaunen, das innerhalb des Plots noch eine wichtige Rolle spielen soll.
Der Plot ist geradezu innovativ mitreißend. Über ein altes Hotel mit zwielichtiger Vergangenheit kann man gut und gerne 217 Seiten schreiben, ohne dass es dem Leser langweilig wird.
Die Hauptprotagonistin Katinka ist eine verantwortungsbewusste, mutige und extrem neugierige Person. Wie sie sich trotz ihrer Jugend rührend um ihr Familienerbe kümmert, nötigt Respekt ab. Einzig die Beziehung zu ihrer emotional kalt auftretenden Mutter wirft Fragen auf. Zum Vater scheint das Band enger zu sein, wenngleich seine laxe Geschäftsführer-Mentalität dem Hotel nicht gerade zuträglich gewesen ist. Abgesehen von Katinka verfügt der Jugendroman über allerhand interessante Charaktere, wie z. B. den englischen Künstler Finley oder die mondän auftretende Baronin von Rochlitz. Es bereitet einfach nur große Freude, sich auf diese unterschiedlichen Personen mit ihren individuellen Geschichten einzulassen. Hierbei konnte mich vor allem die Baronin mit ihren außergewöhnlichen Jugenderinnerungen überzeugen. Auch ihr Haustier, der Panther, spielt auch eine Rolle, wenngleich diese nicht tragend ausfällt. Auch die Szenerie, Berlin gestern und heute, wurde so versiert angelegt, dass man gar nicht merkt, dass das Hotel nur ein fiktiver Ort ist.
Sprachlich gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Der Stil des Autors ist flüssig, gern bildhaft und meisterlich pointiert. Zudem kann sich der Leser auf eine Lektüre in großer Schrift und mit guter Kapiteldosierung freuen.
FAZIT
Ein sehr abwechslungsreiches Jugendbuch, dessen Lektüre ich nicht nur Jugendlichen ans Herz legen möchte. Weiter so!